Erfahrungsbericht: Alles, was ihr zum Thema Elektroauto wissen müsst!

 

Erfahrungsbericht: Alles, was ihr zum Thema Elektroauto wissen müsst!

 

Im Juli 2020 habe ich mein erstes Elektroauto, einen Mini SE bestellt. Im März 2021 konnte ich ihn dann endlich abholen. Heute möchte ich euch hier auf meinem Blog die Grundlagen erklären, von meinen eigenen Erfahrungen berichten und euch die Fragen zum Thema Elektroauto beantworten, die mir in den letzten Wochen immer mal wieder von Freunden, Bekannten, Nachbarn und Lesern gestellt wurden, wie z.B.:

 

  1. Wie ist das Fahrgefühl in einem E-Auto?
  2. Wie realistisch ist die angegebene Reichweite von Elektroautos?
  3. Wie funktioniert das mit dem Laden?
  4. Wie lange dauert das Laden eines E-Autos?
  5. Was kostet das Laden?
  6. Wie zuverlässig funktioniert das Laden unterwegs / an öffentlichen Ladesäulen?
  7. Gibt es auch kostenlose Ladesäulen?
  8. Welche Vorzüge genießt man mit einem Elektroauto?
  9. Eignet sich ein Elektroauto als Familienauto bzw. für Fahrten in den Urlaub?
  10. Wie kann man die THG-Prämie beantragen?

 

 

Die Vorgeschichte:

Mein Interesse an Elektroautos wurde geweckt, als ich vor ca. 3 Jahren das Tesla Modell X  im Rahmen einer Blogrecherche für einige Tage testen durfte.  Die Mischung aus innovativer Technik, lautlosem Fahren und extrem dynamischer Beschleunigung hat mich damals total begeistert. Gleichzeitig schreckten mich die hohen Preise und das schlecht ausgebaute Ladesäulen-Netz ab. Auch über die Vor- und Nachteile von E-Autos für die Umwelt  musste ich mir erstmal Gedanken machen – und bin dabei bis heute zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen. Grundsätzlich sehe ich großes Potenzial, aber das kann sich auch erst entfalten, wenn man  innovativen Technologien eine Chance gibt und mehr Geld in die Forschung investiert.

 

tesla_erfahrungsbericht_e-auto

 

 

Inzwischen hat sich in diesem Bereich schon einiges getan: Die Ladeinfrastruktur hat sich verbessert (auch wenn es noch immer viel Luft nach oben gibt), es gibt  u.a. Induktionsmotoren, die keine seltenen Erden mehr enthalten, der Kobalt-Anteil in Li-Ionen Zellen wurde reduziert, Akkus werden recycelt etc. Mir persönlich hat am Ende  ehrlich gesagt die aktuellen E-Auto Prämie in Kombination mit einigen technische Highlights  des Mini SE bei der Entscheidungsfindung geholfen.

 

 

 1. Wie ist das Fahrgefühl in einem E-Auto?

 

Falls ihr noch nie mit einem Elektroauto gefahren seid, solltet ihr das unbedingt mal nachholen. Das Fahrgefühl ist nämlich der Knaller! Die fast lautlose, extrem kraftvolle Beschleunigung (von 0 auf 100 in ca. 7 Sek.) lässt sich schwer in Worte fassen. Echtes Go-Kart-Feeling! Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die starke Rekuperation (= Energierückgewinnung). Diese führt dazu, dass frei werdende Energie über einen Generator zurück zur Batterie befördert wird, sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Das Auto bremst dann also deutlich spürbar ab. Die Bremslichter reagieren natürlich entsprechend.

Anfangs gefiel mir diese Funktion gar nicht, sodass ich den entsprechenden Schalter deaktiviert habe. Inzwischen nutze ich die Rekuperation aber beim vorausschauenden Fahren ergänzend zur Bremse und freue mich, wenn ich so die Reichweite deutlich erhöhen kann.

 

 

e-mini-se-erfahrungsbericht
Mein Lieblings-Detail: Die Union Jack Rücklichter!

 

 

 2. Wie realistisch ist die angegebene Reichweite von Elektroautos?

 

Die Reichweite ist, besonders im Winter bzw. auf Strecken mit einem hohen Autobahnanteil, nicht realistisch. Die Reichweite des E-Minis sollte laut Herstellerangabe bis zu 270 km betragen. Dies kann ich so nicht bestätigen. Vor meiner 1. Fahrt wurde mir z.B. eine Reichweite von 167 km angezeigt. Unabhängig davon, dass es zum Zeitpunkt dieser Fahrt recht kühl war, was die Leistungsfähigkeit der Zellen des Akkus reduziert, finde ich die offiziellen Angaben irreführend. Selbst im Sommer sind mehr als 200 km aus meiner Sicht nicht realistisch – und zwar erst recht nicht, wenn man auf der Autobahn fährt und schon gar nicht, wenn man mit einem Tempo von  130 – 150  km/h (max. Geschwindigkeit) unterwegs ist.

Für kurze Strecken innerhalb der Stadt reichen die 167 km natürlich locker – sodass die niedrige Reichweite im Prinzip keinen Einfluss auf meinen Alltag hat. Ihr solltet diese Info aber unbedingt berücksichtigen, falls ihr gerade über den Kauf eines E-Autos nachdenkt und z.B. täglich pendelt.

 

vollelektrischer_mini_erfahrungsbericht

 

Eine allgemeine Formel zum Berechnen der Reichweite lautet übrigens:  Akkukapazität (kW/h) × 100 km : Fahrverbrauch (kW/h/100 km) = Reichweite (km). Ich habe mal die Werte meines Mini SE in diese Formel eingesetzt und kam bei einer Netto-Akkukapazität von 28,9 kW/h (Brutto-Kapazität: 32,6) auf eine Reichweite von 195 km (28,9 kw/h x 100 km : 14,8 = 195,27 km).

Ich werde meine Erfahrungen bezüglich der Reichweite jedenfalls in den nächsten Monaten in diesem Beitrag ergänzen. Außerdem werde ich mal schauen, wie weit ich mit dem Mini SE komme, wenn ich bei Idealbedingungen (ca. 20 Grad) im Eco+ Mode vorausschauend durch die Stadt fahre. Laut diesem ->  kostenlosen Reichweitenrechner sind bis zu 481 km möglich.

 

 

 3. Wie funktioniert das mit dem Laden?

 

Das Lade-Thema hat mich anfangs leicht überfordert, denn ich wusste weder, wie sich Gleich- und Wechselstrom unterscheiden, noch was ein Typ 2 Stecker ist oder wie ein CSS- oder Combo Stecker aussieht. Hier folgen nun also ein paar Grundlagen aus Sicht eines Laien.

 

E-Autos können auf unterschiedliche Arten geladen werden:

 

  • Mit einem normalen Stecker für die Haushaltssteckdose (= Schuko Stecker).
  • Mit Starkstrom, der als Wechselstorm (AC) in´s Fahrzeug gelangt und dort in Gleichstrom umgewandelt wird. Hierfür wird  ein Typ 2 Stecker („Mennekes-Stecker“) benötigt.
  • Mit Gleichstrom (DC). Für dieses schnelle Laden wird ein CSS Stecker / Combo-Stecker mit 2 zusätzlichen Leistungskontakten oder ein CHAdeMO-Stecker (je nach Automarke) benötigt.

 

 

laden_e-auto_einfach_erklaert
So sieht es aus, wenn ich den Tankdeckel des Minis öffne:

 

Das ist der Typ 2 Stecker:

typ_2_stecker_e_auto

 

 

Und so sieht der CSS-Stecker aus, mit dem das Auto besonders schnell (mit Gleichstrom) geladen werden kann:

 

steckertypen_elektroauto_mini_se_css_stecker

 

Das Laden selbst könnt ihr euch in etwa wie das Laden eines Smartphones vorstellen. Ihr steckt  einfach das Ladekabel in die Steckdose (falls ihr zu Hause an einer normalen Steckdose laden möchtet), wartet 5 Sekunden und verbindet das Kabel dann mit eurem Auto.

Wichtig: Lasst eure Steckdose zu Hause vor dem Laden von einem Elektriker überprüfen. Sie sollte für eine  Dauerlast von 10A ausgelegt sein und über eine separate Zuleitung verfügen.

 

 

e-auto-laden-einfach-erklaert

 

Über die Mini-App ist es übrigens möglich, den Ladestatus jederzeit aus der Entfernung zu kontrollieren.

 

 

 4. Wie lange dauert es, ein Elektroauto wie den Mini SE zu laden?

Die Ladedauer hängt davon ab, wie groß die Batterie eures Autos ist (zB. 35 kw oder 70 kw), wie groß die maximale Ladeleistung der Ladestation ist und mit welcher Leistung sie – abhängig vom Ladegerät eures Fahrzeugs–  geladen wird. Beim Mini SE beträgt die Ladeleistung z.B. maximal 50 kW, beim vollelektrischen Volvo XC 40 Recharge ist ein Gleichstromladen hingegen an Schnellladestationen mit bis zu 150 kW möglich, was die Ladezeit deutlich reduziert bzw. mehr als halbiert. An Tesla  Superchargern kann seit 2019 sogar mit 250 kW geladen werden – dies entspricht  einer Ladezeit von 5 Minuten für 120 km Reichweite beim Model 3.

Auf diesen Wert solltet ihr also beim Kauf eures E-Autos achten, wenn ihr regelmäßig Strecken fahrt, für die eine Akkuladung nicht ausreicht. Ich finde die Ladegeschwindigkeit mindestens genauso wichtig wie die Akkugröße.

 

Ein paar Richtwerte zum Mini SE:

  • Haushaltssteckdose mit 2,3 kW: ca. 11,5 Stunden (in der Praxis waren es bei uns eher 24 Stunden)
  • Wechselstrom 11 kWh: ca. 3 Stunden
  • Gleichstrom 50 kw: ca. 45 Min. (laut ADAC: 35 Min.)

 

Auf dieser Seite könnt ihr euch die Ladezeiten der einzelnen Elektroauto Modelle mit wenigen Klicks anzeigen lassen. Interessant finde ich die Ladedauer, die benötigt wird, um ca. 100 km zu fahren. Bei meinem Mini SE sind das:

  • Haushaltssteckdose mit 2,3 kW: ca. 7,5 Stunden
  • Wechselstrom 11 kWh: ca. 1:31
  • Gleichstrom 50 kw: 25 Min (bei Autos, die ein Laden mit 150 kw ermöglichen: ca. 10 Minuten).

 

Tipp: Auch wenn das schnelle Laden sehr verlockend ist, sollten die sensiblen Lithium-Ionen-Akkus zwischendurch immer mal langsam aufgeladen werden, um langfristig ihre volle Leistungsfähigkeit zu behalten.

 

 

5. Was kostet das Laden eines E-Autos?

Die Ladekosten hängen natürlich mit dem Strompreis pro Kilowattstunde zusammen. Zu Hause sind das z.B. je nach Anbieter ca. 26 – 30 Cent pro kw/h. Unterwegs kostet eine kw/h mit meiner ADAC /  EnbW+  Ladekarte im Schnitt 29 Cent pro kw/h für das langsame Laden  bzw. 39 Cent pro kw/h für das Schnellladen.  Hochpreis Betreiber (wie z.B. Ionity) berechnen 79 ct. pro kw/h.

Und was bedeutet das nun ganz konkret?  Eine „Tankfüllung“ Strom kostet bei einer Batteriekapazität von 32,6 kw/h und einem Strompreis von 29 Cent pro kw/h ca. 9,45 €, bei einer 70 kw/h Batterie sind es ca. 20 €. Bei einem Elektroauto, das etwa 15 kWh pro 100 km verbraucht, kann man so mit Kosten von ca. 4,35 €  Euro pro 100 Kilometer rechnen. „Tankt“ man hingegen den schnelleren, teureren Strom für 39 Cent pro kw/h, kosten 100 km im Schnitt 5,85 €. Auch das ist noch deutlich günstiger als der Kraftstoff für einen herkömmlichen Verbrennungsmotor.

 

 

 

 

 6. Wie zuverlässig funktioniert das Laden unterwegs / an öffentlichen Ladesäulen?

 

Das Gefühl, beim Losfahren noch nicht sicher zu wissen, ob und wie das mit dem Laden klappt, war anfangs schon etwas gewöhnungsbedürftig. Ich habe mir daher Zeit genommen, das Aufladen des E-Minis in Ruhe zu planen bzw. zu üben.

Im ersten Schritt habe ich mich über Anbieter informiert, die nach einer Registrierung das Laden an möglichst vielen Ladestationen in Deutschland (sowie im angrenzenden Ausland) ermöglichen. Die mobility+ App vom ADAC / EnBW+ wurde mir mehrfach empfohlen und erschienen mir sinnvoll. Diese ermöglicht es, an über 150.000 Ladepunkte unterschiedlicher Anbieter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und den Niederlanden zu nutzen.

Mit der richtigen Ladekarte bzw. Ladeapp und einer geschickten Planung eurer Ladestopps könnt ihr übrigens viel Geld sparen. An vielen Ladesäulen zahlt ihr nämlich deutlich mehr (z.b. 59 Cent statt 39 Cent pro kWh) wenn ihr als „Gast“ laden möchtet.

 

carplay_mini_se
Dank Apple Carplay lassen sich auch Apps wie PlugShare im Mini SE nutzen

 

 

Um unabhängig von meinem Smartphone laden zu können, habe ich zusätzlich die für ADAC Mitglieder kostenlose Ladekarte bestellt. Außerdem habe ich meine Daten in der MINI Charging App hinterlegt und mehrere Apps zum Finden von Ladesäulen installiert, von denen viele auch ohne eine Registrierung durch das Scannen eines QR-Codes genutzt werden können.

 

Folgende Apps wurden mir  von meinen Lesern empfohlen:

  • mobility+ App vom ADAC / EnBW+
  • PlugShare
  • Chargemap
  • Fastned
  • Plugsurfing

 

Anfangs habe ich die mobility+ App sowie die Apps PlugShare und Chargemap ausprobiert. PlugShare bietet den Vorteil, dass es zusätzliche Tipps bzw. Bewertungen von Nutzern gibt, Chargemap bietet einen Filter, um ganz konkret nach kostenlosen Ladestationen zu suchen. Außerdem könnt ihr bei allen Apps Suchkriterien innerhalb der Apps (=Trichter Symbol) festlegen, die euch wichtig sind  – also z.B: Steckertyp, Ladeleistung, Zugang per App oder Karte, Verfügbarkeit etc.

 

Tipp: Inzwischen nutze ich hauptsächlich die App PUMP, mit der ich sowohl mein konkretes Auto als auch den Akku-Ladezustand beim Start sowie den gewünschten Ladezustand beim Erreichen des Ziels definieren kann. Ein passender Tankstopp wird inkl. der benötigten Ladedauer ausgerechnet.  Gebe ich z.B. als Ziel Wassenaar an der holländischen Nordsee an, starte mit einem vollgeladenen Akku und gebe einen Akkustand von 20% beim Erreichen des Ziels ein, schlägt die App einen 25 Min. Ladestopp am Allego HyperCharger in Arnheim vor und errechnet eine Fahrtdauer von 3 Std. 4 Min. für 228 km. Die Route wird anschließend z.B. in Google Maps exportiert und über die Apple Carplay Funktion auf dem Monitor des Minis angezeigt.

Praktisch finde ich zudem die 3 Buttons Schnellladen, Einkaufen & Laden sowie kostenlos laden, die die Suche nach einer geeigneten Ladesäule absolut vereinfachen.

 

 

elektroauto_laden_autobahn_einfach_erklaert

 

Meine Lade- Erfahrungen:

Mein 1. Ladeversuch an einer kostenlosen Ladesäule vor dem Ikea in Duisburg hat problemlos funktioniert. Eine Karte oder Registrierung war nicht erforderlich.

 

 

Laden_Ikea_E-auto

 

kostenlos_laden_ikea

 

 

Das Laden in der Nähe der Autobahn während einer Testfahrt nach Köln hat ebenfalls  geklappt – wenn auch erst im 2. Anlauf. Ich hatte mir bereits von zu Hause aus eine Ladestation mit vielen Ladesäulen und guten Bewertungen in Hilden (Seed & Greet, Zum Jägerhof) rausgesucht.

 

 

laden_e-auto_erfahrung

 

 

Laut der PlugShare App sollte das Laden an den FASTNED Ladesäulen 0,59 € kw/h kosten. Da FASTNED aber zum EnBW+/ADAC Netwerk gehört, konnte ich hier aber mit meiner Ladekarte für 0,39 € pro kw/h laden. Die Anmeldung per App funktionierte nicht. Während ich meinen Mini SE für ca. 30 Min. (9,9 kw) geladen habe, haben mein Mann und ich einen Kaffee getrunken. Zusätzlich wurden auf diesem recht großen „Lade-Rastplatz“ diverse Kuchen und frische Pizza angeboten.

 

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Meinen Test der Ionity Ladestation an der Raststätte Ohligser Heide an der A3 habe ich aufgrund des hohen Preises von 0,79 Cent pro kw/h relativ schnell wieder abgebrochen. Die Anmeldung / Abrechnung per App hat problemlos funktioniert. In meiner MINI Charging App habe ich die Nummer der entsprechenden Ladesäule ausgewählt und den Ladevorgang gestartet. In  8 Min wurden 5 kw geladen.

 

 

ohligser_heide_elektroauto_laden

 

 

Wie das Laden im Alltag funktioniert, ob in der App verzeichnete Ladesäulen auch tatsächlich vorhanden sind, meine Ladekarte erkannt wird und die Bezahlung mit der Karte auch im Ausland problemlos möglich ist ,werde ich in den nächsten  Wochen / Monaten testen und hier ergänzen.

Nachtrag: Einen Erfahrungsbericht über unseren Tagesausflug nach Holland an´s Meer mit einem E-Auto findet ihr hier.

 

 

 7. Gibt es auch kostenlose Ladesäulen?

Ja, es gibt inzwischen relativ viele Standorte, an denen ihr euer E-Auto kostenlos aufladen könnt. Ich habe diese Option zuletzt bei einem letzten Aldi-Einkauf getestet – und war begeistert.

 

  • Kostenlose Ikea Ladesäulen findet ihr hier
  • Aldi-Filialen, in denen ihr euer Auto während des Einkaufs kostenlos laden könnt, findet ihr hier Hierfür links den Filter: „E-Tankstelle“ aktivieren und auszoomen.
  • Lidl Filialen mit kostenloser Lademöglichkeit findet ihr in dieser Übersicht. Vor dem Laden müsst ihr allerdings die Lidl eCharge App installieren.
  • Kaufland bietet in diesen Filialen ebenfalls kostenlose Ladesäulen an:  Zur Nutzung benötigt ihr die kostenlose Kaufland eCharge App.
  • Hellweg bietet seinen Kunden hier die Möglichkeit, das E-Auto kostenlos zu laden.
  • Famila Filialen mit kostenlosen Lademöglichkeiten gibt es hier
  • Kostenlose Euronics Ladestationen findet ihr hier

 

 

e-auto_kostenlos_laden

 

 

Mc Donald´s bietet keine kostenlosen Ladestationen an. Falls ihr einen Zwischenstopp beim goldenen M mit dem Laden euers Elektoautos verbinden möchtet, könnt ihr euch in -> dieser Karte hier über Mc Donald´s Ladesäulen informieren (Stand: 04/2021):

 

 

 

 8. Welche Vorzüge genießt man eigentlich mit einem Elektroauto?

 

EAutos mit einer Zulassung zwischen dem 18.05.2011 und dem 31.12.2020 sind  10 Jahre lang von der KFZ-Steuer befreit. Weitere Privilegien sind von Stadt zu Stadt  unterschiedlich. Das Elektromobilitätsgesetz der Bundesregierung sieht z.B. reduzierte Parkgebühren oder das Fahren auf Busspuren vor.

Konkret weiß ich, dass man z.B. in Düsseldorf die Umweltspur nutzen darf. Außerdem dürfen Elektrofahrzeuge in Düsseldorf auf allen rund 12.000 Parkplätzen mit Parkscheinautomaten kostenlos parken, wenn sich der Fahrzeughalter vorab per E-Mail beim Umweltamt einmalig registriert hat. Ich habe das inzwischen  in Kombination mit der PayByPhone Parking App ausprobiert, in der mir tatsächlich eine Parkgebühr von 0 € statt ca. 5,80 € angezeigt wurde, nachdem mein Nummernschild dort freigeschaltet wurde.

In Berlin dürfen Elektroautos ausschließlich während des Ladevorgangs an Ladesäulen kostenlos parken, in Dortmund gibt es wiederum an insgesamt 18 Standorten kostenlose Parkplätze für E-Autos. Für Duisburg konnte ich bisher noch keine konkreten Vorteile entdecken.

Falls ihr noch weitere Tipps habt: Nutzt gerne die Kommentarfunktion unter dem Beitrag, um diese zu teilen.

 

 

Nachtrag / Tipps von Lesern:

  • In Hamburg darf für die Höchstparkdauer kostenlos auf Parkplätzen, wo sonst ein Parkticket gekauft werden muss, geparkt werden. Im Regelfall sind das zwei Stunden.

 

 

 

 9. Eignet sich ein Elektroauto als Familienauto bzw. um in den Urlaub zu fahren?

Falls ihr über ein bezahlbares Familienauto nachdenkt, mit dem ihr regelmäßig stressfrei in den Urlaub fahren könnt, würde ich aktuell noch von einem Elektroauto abraten. Hierfür ist die Reichweite bzw. die Ladegeschwindigkeit der bezahlbaren E-Autos einfach noch nicht groß genug und das Ladesäulennetz nicht gut genug ausgebaut.

Tipp: Falls Geld keine Rolle spielt, wäre das Tesla Model S Plaid + für 140.000 € eine Option. Mit einer Reichweite von bis zu 840 km  sind jedenfalls auch Fahrten in den Urlaub realistisch.

 

mini_vollelektrisches_e-auto

 

 

10. Wie kann man die THG-Prämie beantragen?

Als Fahrer/in eines Elektroautos könnt ihr die sogenannte THG-Prämie in Höhe von ca. 250 –  300 € jährlich beantragen. Ich habe die Prämie im Dezember beantragt und inzwischen (04/2022) das Geld erhalten. Wie das genau funktioniert hat und welcher Anbieter seriös ist, habe ich hier ausführlich erklärt.

 

 

FAQ: Weitere Fragen, die mich inzwischen erreicht haben:

 

 

Welches ist derzeit das beste Elektroauto? bzw.: Warum hast du dich ausgerechnet für den MINI SE entschieden?

 

Der Renault Zoe wäre wohl die vernünftigste Entscheidung für einen Zweitwagen gewesen – er bietet nämlich aktuell aus meiner Sicht das beste Preis-/Leistungsverhältnis.

  • Renault Zoe ZE 50, 395 km Reichweite, 3 Mon. Lieferzeit, 31.990 €

 

Ansonsten bietet der:

  • Polestar (eine Volvo Tochter) mit einer Reichweite von 480 km , 3 Mon. Lieferzeit und einer Ladeleistung von bis zu 150 kw für ca. 45.000 € ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis.

 

Ich habe aber ein Herz für Minis & Teslas. Da mir der Tesla zu teuer war, habe ich mich für den Mini SE entschieden:

  • Mini Cooper SE, 270 km Reichweite, 11 Mon. Lieferzeit, 32.500 €.

 

Der günstigste Tesla hat folgende Werte:

  • Tesla Modell 3, 430 km, 3 Monate Lieferzeit, 43.500 € (Long Range Option: 580 km)

Inzwischen habe ich außerdem den Volvo XC 40 Recharge schätzen gelernt. Hier findet ihr meinen Bericht über den vollelektrischen Volvo.

 

Es gibt übrigens auch Apps wie die  EnBW+ Mobility App, mit denen ihr ermitteln könnt, welches Elektroauto die beste Alternative zu eurem aktuellen Benziner wäre. Die App wertet eure Fahrten anonymisiert aus und ermittelt die zurückgelegte Distanz, die maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit, den Verbrauch sowie die Reichweite. Hierfür verwendet die EnBW mobility+ App aktuelle Herstellerdaten unter Anwendung eines Korrekturfaktors des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die App konnte mich allerdings nicht überzeugen, da der Auswertung die maximale Reichweite des Herstellers zugrundeliegt, die wiederum im Alltag nicht realistisch ist.

UPDATE: Inwzischen durfte ich den Volvo XC40 Recharge Pure Electric testen. Meinen Bericht findet ihr hier.

 

Wie kann man die Reichweite des E-Autos erhöhen?

 

Um die Akkulaufzeit zu verlängern und so die Reichweite zu erhöhen, könnt ihr folgende Punkte berücksichtigen:

 

  • Das Fahren im Eco/ Eco + Modus erhöht die Reichweite quasi auf Knopfdruck.
  • Im Rekuperationsmodus könnt ihr durch vorausschauendes Fahren Energie zurückgewinnen.
  • Schaltet die Klimaanlage & Heizung aus um euren Akku zu schonen.
  • Plant eure Abfahrtszeit per App, solange euer Auto an´s Stromnetz angeschlossen ist. So ist es zum Zeitpunkt der Abfahrt bei vollem Akku perfekt klimatisiert.

 

 

Wie lange hält ein Akku?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Einige Hersteller geben eine Garantie von 8 – 10 Jahre  bzw. 50.- 100.000 km, andere von 160.000 km. Lexus gibt sogar eine Garantie von 10 Jahren oder 1 Mio (!) km auf den Akku. Diese bezieht sich auf sämtliche Funktionsstörungen bzw. Kapazitätsverschlechterungen von unter 70 %. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die regelmäßigen Wartungen in zertifizierten Lexus Werkstätten durchgeführt werden.

 

 

e-mini_laden

 

Wie kann ich die Akku-Lebensdauer verlängern?

Die Batterie sollte möglichst selten komplett entladen bzw. voll aufgeladen werden. Ideal sind Werte zwischen 30 und 80 Prozent. Wechsel zwischen schnellen und langsamen Ladungen, um zu verhindern, dass kein Spannungsaustausch stattfindet.

 

Reichweitenangst: Was passiert eigentlich, wenn mir unterwegs der Strom ausgeht?

Mit einem leeren Akku werdet ihr im Rahmen der MINI Mobilitätsgarantie in den ersten 5 Jahren bis zu 2 x jährlich kostenlos abgeschleppt bzw. zur nächsten Ladesäule gebracht. Defekte Ladesäulen sind also kein Grund zur Panik.

Alternativ seid ihr als ADAC Mitglied in einem solchen Fall abgesichert und werdet kostenlos zur nächsten Ladestation geschleppt.

Ihr solltet euch allerdings rechtzeitig nach einem offiziellen Parkplatz umsehen, und nicht warten, bis der Wagen tatsächlich stehen bleibt. Wer abseits der Autobahn oder einer Kraftstraße liegen bleibt, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer und muss mit einem Bußgeld in Höhe von 30 Euro rechnen. Passiert dies auf einer Autobahn oder Kraftfahrstraße, fallen 70 Euro + ein Punkt in Flensburg an.

 

 

 

Wie viel Geld befindet sich noch im Fördertopf für die Innovationsprämie?

Die Innovationsprämie wurde zwar bis 2025 verlängert, die Fördersumme ist aber begrenzt, was wiederum heißt, dass man keine Förderung erhält, sobald der Fördertopf leer ist. Wie viel Geld noch im Topf ist, konnte mir niemand genau sagen – ob dieses ausreicht also auch nicht.

Nun ist es so, dass man die Förderung erst beantragen kann, NACHDEM das Auto zugelassen wurde. Das heißt: Man geht in Vorkasse und bekommt das Geld erstattet, wenn man alle Bedingungen erfüllt. Die Lieferzeit vieler Elektroautos ist aufgrund von Akku-Lieferengpässen so lang (z.B. 11 Monate beim Mini SE), dass man bei der Beantragung nicht absehen kann, ob der Fördertopf zum Zeitpunkt der Auslieferung noch Geld enthält. Ich habe mich dazu entschieden, das Risiko einzugehen, habe die Förderprämie also inzwischen beantragt und warte auf die Genehmigung. Dies kann laut meiner Information 3 – 6 Monate dauern.

-> Weitere Infos zum Thema Förderung findet ihr hier

 

 

Wie sieht es im Innenraum, Kofferraum bzw. unter der Motorhaube des Mini SE aus?

 

So:

 

 

mini_se_innenraum

 

Bzw. so:

 

Der Blick unter die Motorhaube:

 

mini_se_motorhaube

 

Wie klappt das Laden im Ausland?

Das konnte ich leider noch nicht testen. Ein Tagesausflug nach Holland an´s Meer mit meinem kleinen Flitzer steht allerdings schon weit oben auf meiner To-Do Liste für 2021.  Ich werde berichten.

 

Update: Inzwischen haben wir übrigens eine Wallbox. Meinen Beitrag dazu findet ihr hier.

 

Mein erstes Fazit:

Abgesehen von der Reichweite bin ich bisher absolut zufrieden mit meinem neuen „Baby“. Der Fahrspaß ist enorm und die kleinen technischen Highlights wie z.B. die Klimatisierung per App vor Fahrtantritt bereiten mir viel Spaß. Mit der MINI-Appp kann ich z.B. von der Couch aus eine Abfahrtszeit festlegen, zu der der Wagen dann perfekt temperiert ist. Die Funktion ermöglicht es also, im Winter in ein vorgeheiztes Auto mit enteisten Scheiben  bzw. im Sommer bei 35 Grad im Schatten in ein auf 18 Grad runtergekühltes Auto zu steigen. I like!

Auch das kostenlose Laden während des Einkaufens kann mich begeistern und nachdem das „Ladethema“ (= die Angst, plötzlich ohne Strom dazustehen) seinen Schrecken verloren hat, kann ich mir für den Alltag gerade kein anderes Auto mehr vorstellen. Nur für Reisen unter Zeitdruck bzw. Strecken von mehr als 250 km (= 1 Ladestopp) würde ich mir den Benziner meines Mannes leihen.

Gibt es noch weitere Fragen zum Thema E-Auto, die euch gerade beschäftigen? Dann freue ich mich wie immer auf euer Feedback.

 

 

Liebe Grüße,

 

 

Weitere Beiträge zum Thema E-Auto gibt es inzwischen hier:

 

 

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Über Patricia 537 Artikel
Ich heiße Patricia, bin 45 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren 16 und 19 Jahre alten Kindern am Rande des Ruhrgebiets. Dieser Blog ist mein„digitales Notizbuch“. Schön, dass du hier bist!

8 Kommentare

  1. Hallo Patricia,

    in unserem Haushalt haben wir ebenfalls einen Mini SE und einen Skoda Enyaq IV 80.

    Beides tolle Autos. Und richtig günstig und ökologisch wird das Fahren, wenn der Strom von der eigenen PV Anlage auf dem Dach kommt.

    Die Aussage, dass ein Elektrofahrzeug aus einer „normalen“ Preisklasse für Urlaubsfahrten nicht empfehlenswert ist, würde ich heute aber so nicht mehr unterschreiben.

    Wenn ich mit dem Skoda auf der Autobahn bei Tempo 140 unterwegs bin, reicht es locker aus, alle 250 km für einen halbstündigen Ladestopp zu halten, um den Akku wieder auf 80 % zu laden. Und ich muss sagen, dass es unheimlich entspannend ist, weitere Strecken nicht – wie früher mit dem Diesel – in einem Stück durchzufahren, sondern alle 250 km eine Pause einzulegen.

    Und freie Ladesäulen gibt es mittlerweile wirklich ausreichend.

    Übrigens: Teste zum Planen deiner Strecken mal die App ABRP (A Better Route Planner). Die ist wirklich top.

    Viele Grüße,
    Thomas

  2. Erst einmal Glückwunsch zum Wechsel hin zu einem Stomer. Anfangs fühlt sich das Rekuperieren tatsächlich etwas ungewohnt an, da das Fahrzeug nicht ausrollt, sondern abbremst, sobald man vom Strompedal geht. Aber das war auch bei uns nur eine kurze Gewöhnungsphase. Jetzt möchte ich es nicht mehr missen. Manche Elektroautos wie die Modelle von Tesla rekuperieren sogar bis zu Stand (Stichwort: One Pedal Driving). Das ist wirklich komfortabel und fördert unserer Erfahrung nach das vorausschauende Fahren. Vom Fahrspaß mal ganz abgesehen

  3. Hallo, sehr informativer Artikel rund um das Thema E-Autos! Ich bin noch recht neu in dem Thema.

    Passend dazu habe ich gestern etwas zur THG-Quote gelesen. Kennt sich damit jemand aus oder? Ich habe gesehen, dass es seitdem 01.01. diesen Jahres eine zusätzliche Prämie für E-Autos gibt. http://www.wirkaufendeinzertifikat.de scheint sogar eine direkte Auszahlung in Höhe von 200 Euro anzubieten, aber da gibt es unterschiedliche Angebote von unterschiedlichen Anbietern.

    Gibt mir gerne Bescheid, ob jemand schon Erfahrungen mit der THG Quote gemacht hat?

    Liebe Grüße
    Uwe

  4. Kleiner Hinweis: Die Haushaltssteckdose leistet 2,3 Kilowatt, nicht Watt. Damit würde man allenfalls eine kleine Glühbirne zum Leuchten bringen.

    Und die Batterielebensdauer von höchstens 100.000 km ist natürlich Blödsinn. Die meisten Hersteller geben ja schon eine Garantie bis 160.000 km (zum Beispiel BMW, Toyota/Lexus sogar eine Million). Man darf gut und gerne von weit über 200.000 km Laufleistung ausgehen – und dann ist die Batterie nicht kaputt, sondern hat weniger als 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität

  5. Hallo, tolle Infos zum Thema E-Auto!
    In Hamburg darf für die Höchstparkdauer kostenlos auf Parkplätzen, wo sonst ein Parkticket gekauft werden muss, geparkt werden. Im Regelfall sind das zwei Stunden. Wir haben unsere Prämie innerhalb von 8 Wochen bekommen.
    Wir haben einen Fiat 500e und sind sehr zufrieden. Reichweite ist bei Kälte deutlich weniger als z.b bei 15 Grad. Ist aber auch ok, weil er hauptsächlich in der Stadt auf Kurzstrecke gefahren wird. Lieben Gruß

    • Hallo Christine,

      vielen Dank für die Rückmeldung. Das Parkangebot in Hamburg werde ich gleich im Beitrag ergänzen. Und die schnelle Bearbeitungszeit der Prämie stimmt mich nun auch zuversichtlich. 🙂

      Liebe Grüße,
      Patricia

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