Weniger Schadstoffe, mehr Geschmack: 5 Tipps, die ihr beim Kauf von Kaffee unbedingt beachten solltet

Weniger Schadstoffe, mehr Geschmack: 5 Tipps, die ihr beim Kauf von Kaffee unbedingt beachten solltet

 

Wusstet ihr, dass Kaffee zu den am stärksten mit Pestiziden belasteten Lebensmitteln weltweit zählt? Und dass sich die Art der Röstung sowie das Anbaugebiet des Kaffees nicht nur auf die Qualität, sondern auch auf den Schadstoffgehalt auswirken? Mir war das bis vor kurzem ehrlich gesagt nicht klar. Inzwischen habe ich mich in das Kaffee-Thema eingelesen und festgestellt, dass es super einfach ist, die Schadstoffe im Kaffee auf ein Minimum zu reduzieren. Meine Erkenntnisse möchte ich nun wie immer mit euch teilen.

Falls ihr nicht viel Zeit habt, folgt nun direkt ein Überblick über die 5 wichtigsten Punkte:

 

5 Tipps, die ihr beim Kauf von Kaffee beachten solltet, wenn ihr Schadstoffe deutlich reduzieren und den Genuss erhöhen möchtet

 

  1. Anbaugebiet: Achtet auf Hochlandkaffee aus Äthiopien, Kolumbien, Guatemala, Costa Rica bzw. aus Mexiko. Alternativ: Peru, Honduras, Papua-Neuguinea
  2. Bio-Qualität (!)
  3. Sorte: Arabica (nicht Robusta).
  4. Langzeit Trommelröstung statt industrieller Schnellröstung!
  5. Am besten ganze Bohnen, kein Pulver und schon gar keine Aluminium- oder Plastik-Kapseln!

 

Zubereiten könnt ihr euren Kaffee z.B. in einer klassischen Kaffeemaschine. Noch besser schmeckt er aus einer Siebträgermaschine. Ich kann euch dieses günstige Modell empfehlen, das wir seit 2 Jahren nutzen und jederzeit wieder kaufen würden.

 

Falls euch die Hintergründe zu den gerade genannten Tipps interessieren, könnt ihr nun weiterlesen:

 

Tipp #1 Anbaugebiet: Hochlandkaffee aus Äthiopien, Kolumbien, Guatemala. Mexiko oder Costa Rica

Warum das sinnvoll ist: Hochlandkaffee aus Regionen wie Äthiopien, Costa Rica, Kolumbien, Mexiko oder Guatemala wächst in Höhenlagen, wo die Bohnen langsamer reifen und dadurch intensivere Aromen entwickeln können. Die Gebirgslagen sind zudem oft weniger anfällig für Umweltverschmutzung, was den Schadstoffgehalt minimiert. Auch ok sind die Herkunftsländer Peru, Honduras, Papua-Neuguinea.

Meiden würde ich Massenkaffee aus Vietnam, Brasilien, Indonesien und Westafrika. Kaffee wird dort oft in riesigen Monokulturen angebaut, was ihn anfällig für Schädlinge und Krankheiten macht. Um Erträge zu maximieren, setzen Plantagenbesitzer große Mengen Pestizide und Fungizide ein, für die es in diesen Ländern weniger strenge Grenzwerte gibt, weil Kaffee ja nicht unmittelbar verzehrt wird, sondern erst geröstet wird. Unter den verwendeten Pestiziden befinden sich auch Produkte, die in Europa verboten sind, z. B. Chlorpyrifos, Paraquat und Glyphosat.

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Tipp #2: Bio-Qualität

Warum das sinnvoll ist: Kaffee in Bio-Qualität wird ohne chemische Pestizide oder künstliche Düngemittel angebaut. Dadurch werden Schadstoffe im Kaffee vermieden, was ein großer Vorteil im Vergleich zu konventionell angebautem Kaffee ist.

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Tipp #3: Sorte: Arabica (nicht Robusta).

Warum das sinnvoll ist: Arabica und Robusta sind die beiden bekanntesten Kaffeesorten der Welt. Der günstige Robusta-Kaffee enthält aufgrund der intensiveren Anbaumethoden oft mehr Schadstoffe, als Arabica-Kaffee. Dafür hat Arabica-Kaffee meist einen milderen, aromatischeren Geschmack und enthält weniger Bitterstoffe. Die Vor- und Nachteile im Überblick:

 

Vorteile von Arabica Kaffee:

  • Weniger Koffein
  • Milderer Geschmack
  • Weniger Schadstoffe
  • Höhere Qualität

Nachteile: Teurer, weniger Crema.

 

Vorteile von Robusta Kaffee:

  • Kräftiger Geschmack
  • Günstiger
  • Mehr Crema

Nachteile: Bitterer, höherer Säuregehalt, oft mehr Schadstoffe.

 


 

Tipp #4: Langzeit Trommelröstung statt industrieller Schnellröstung

Warum das sinnvoll ist: Eine schonende Langzeit-Trommelröstung ermöglicht eine bessere Aromaentwicklung und verringert die Bildung schädlicher Acrylamide, die bei industriellen Schnellröstungen in höheren Mengen auftreten können.

 

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Tipp #5: Am besten ganze Bohnen verwenden.

Warum das sinnvoll ist: Ganze Bohnen behalten ihr Aroma länger und sind besser vor Oxidation und Schadstoffen geschützt. Pulverkaffee verliert schnell an Geschmack und Qualität, Aluminium- oder Plastik-Kapseln setzen zusätzliche Chemikalien und Mikroplastik frei, die u.a. die Hormone im Körper beeinflussen können.

 

 

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Kauf von Kaffee

Wo kann ich hochwertigen Bio-Kaffee mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis kaufen? Zum Beispiel in lokalen Röstereien, im Bio-Markt, beim Discounter oder im Drogeriemarkt. Ein konkretes Beispiel für einen guten und günstigen Kaffee ist der Bio Caffe Crema, den ich bei dm entdeckt habe.

 

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Die Vorteile:
Es handelt sich um Arabica-Bohnen in NaturlandBioqualität, die schonend geröstet werden. Die Herkunftsländer Peru, Honduras und Papua-Neuguinea sind absolut ok. Preis: 11,75 € pro KG

 

Woher weiß ich, wie der Kaffee geröstet wurde? Da die schonende Langzeitröstung ein Qualitätsmerkmal ist, gibt es auf der Packung von hochwertigem Kaffee oft Hinweise wie:  „Langzeitröstung“, „Trommelröstung“ oder „schonend geröstet“. Industriell gerösteter Kaffee hat meist keine Angaben zur Röstzeit oder Methode. Kleinere Röstereien setzen fast immer auf Trommelröstung, große Marken wie Tchibo, Jacobs oder Dallmayr rösten hingegen überwiegend industriell für den Massenmarkt.

 

Welche Kaffeemaschine mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis kannst du empfehlen, um guten, schadstoffarmen Kaffee einfach zuzubereiten? Wir nutzen seit Jahren die oben empfohlene Dedica. Warum eine Siebträgermaschine DIE perfekte Lösung für guten Kaffee ist und wie man eine Siebträger-Maschine benutzt, könnt ihr hier auf meinem Blog nachlesen.

Ist Filterkaffee gesünder als Kaffee aus einer Siebträgermaschine oder einem Vollautomaten? Es gibt Studien, die zeigen, dass ungefilterter Kaffee (z. B. Espresso, French Press, Mokkakanne) durch die Lipide Cafestol und Kahweol den Cholesterinspiegel erhöhen kann. Dies betrifft insbesondere das sdLDL, also das kleine, dichte LDL, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern könnte. Filterkaffee filtert diese Lipide hingegen fast vollständig raus. Wenn ihr viel Kaffe trinkt und hohe sdLDL Werte habt, könnte ein Umstieg auf Filterkaffee eine Idee sein.

 

So, nun hoffe ich wie immer, dass euch dieser Beitrag gefallen hat. Habt ihr noch Fragen, Anmerkungen, Feedback oder konkrete Kaffee-Empfehlungen? Dann schreibt mir gerne.

 

Viele Grüße,

 

mamablog ruhrgebiet
Weitere lesenswerte Beiträge findet ihr hier auf meinem Blog:
welchen_kaffee-kaufen-tipps
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Über Patricia 583 Artikel
Ich heiße Patricia, bin 45 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren 16 und 19 Jahre alten Kindern am Rande des Ruhrgebiets. Dieser Blog ist mein„digitales Notizbuch“. Schön, dass du hier bist!

3 Kommentare

  1. Ich habe schon verschiedene Varianten probiert (von Kapsel bis Siebträger) und lande doch immer wieder beim klassischen Filterkaffee, den es schon bei meiner Oma gab. Geschmacklich finde ich den am besten und ich vertrage ihn auch sehr gut. Das heißt nicht, dass der Kaffee vom Sieb nicht schmeckt, aber am Ende siegt für mich immer der Filterkaffee.

  2. Danke für die großartigen Tipps! Ich liebe Kaffee und achte mittlerweile viel mehr auf die Qualität. Besonders die Empfehlung, Arabica statt Robusta zu wählen und auf die Langzeit-Trommelröstung zu setzen, finde ich spannend. Der Bio-Aspekt ist für mich ebenfalls ein wichtiger Punkt, um Schadstoffe zu vermeiden. Ich werde das beim nächsten Kaffeekauf definitiv im Hinterkopf behalten. Tolle und hilfreiche Infos, danke! Lg Berna

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