Mein ganz persönliches Minimalismus Projekt: Von der Jäger- und Sammlerin zur Minimalistin 

Mein persönliches Minimalismus Projekt: Von der Jäger- und Sammlerin zur Minimalistin 

Ordnung halten ist eigentlich ganz einfach: Man muss nur jedes Teil nach seiner Benutzung gleich wieder an seinen Platz räumen! Genau! Soweit die Theorie – doch leider ticke ich so nicht. Um jedes Teil wieder an seinen Platz zu räumen, müssten Dinge nämlich überhaupt erstmal einen festen Platz haben. In meinem Kopf herrscht aber eher ein kreatives Chaos. Ob es überhaupt klappen kann, von einer Chaotin zu einer Minimalistin zu werden? Nun: Ich werde es einfach mal  ausprobieren und euch zwischendurch hier auf meinem Blog von meinen Fortschritten berichten!

 

 

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Von der Chaotin zur Minimalistin: Was Minimalismus für mich bedeutet

 

Laut Wikipedia bezeichnet der Minimalismus (auch Downshifting genannt) einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsum­orientierten Überflussgesellschaft sieht. Für mich bedeutet Minimalismus, dass ich nicht mehr besitze, als ich brauche, um glücklich zu sein! 

Außerdem hat Minimalismus für mich viel mit Achtsamkeit zu tun. Nicht blind zu konsumieren, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, sondern verantwortungsvoller mit unserem Planeten, seinen Bewohnern und Ressourcen umzugehen. Dennoch werde ich auch in Zukunft nicht verzichten, nur um zu verzichten. Darum geht es mir nicht. Ich werde weiterhin Dinge kaufen, die mir WIRKLICH gut gefallen und wann immer es geht auf gute Qualität achten. Allerdings werde ich nicht mehr vorschnell zuschlagen, sondern jeden Kauf gut überdenken. Ist es wirklich genau das, was ich will oder gibt es eine bessere, langlebigere, umweltfreundlichere Alternative?

 

Wieso ich gerne wenig besitzen möchte

Mit Anfang 20 hatte ich den Wunsch, möglichste viele Dinge zu besitzen: Ein schönes Auto, ein Haus mit Garten, einen großen Fernseher, das aktuellste Tablet, etc. Irgendwie dachte ich, der Besitz dieser Dinge würde mich noch glücklicher machen. Also schrieb ich mir eine Liste (ihr kennt das ja von mir Bucketlist) und arbeitete nach und nach die einzelnen Punkte ab. Das Erstaunliche war: Nachdem ich mir meine Wünsche erfüllt hatte, war ich nicht glücklicher.

Es war irgendwie schön, diese Dinge zu besitzen – aber auf mein Glück hatte das keine Auswirkung. Es waren Dinge, mehr nicht. Im Gegenteil: Mit zunehmendem Besitz fing auch das Chaos an, sich auszuweiten – im Kleinen wie im Großen: Im Bad standen etliche Duschgel- und Shampoo Flaschen, im Wohnzimmer stapelten sich die DVD´s, im Kleiderschrank die Kleidungsstücke. Mit der Geburt der Kinder erreichte das Chaos dann eine neue Dimension: Bücher, Spielzeug, Kleidung… die Kinderzimmer platzen irgendwann aus allen Nähten. Und nicht nur diese, denn der Inhalt der Zimmer wurde täglich im ganzen Haus verteilt.

Ich fühlte mich manchmal wie in einem Hamsterrad, weil ich gar nicht so schnell aufräumen kann, wie neues Chaos entstand. Das Problem: Wie schafft man es als chaotischer Mensch, das Chaos dauerhaft zu besiegen?

 

 




 

5 einfache Tipps, um das Chaos zu besiegen

 

Ich habe mich lange mit diesem Thema beschäftigt und mir einen 5-Punkte-Plan überlegt:

 

  1. Richtig (!) Ausmisten
  2. Einen festen Ort für jedes Teil überlegen
  3. Nicht mehr „kaufen um zu kaufen“
  4. Listen nutzen, um zusätzliche Strukturen zu schaffen
  5. Die 2-Minuten-Regel nutzen

 

Auf die einzelnen Punkte möchte ich nun näher eingehen:

 

Schritt #1: Ausmisten – und zwar so richtig!

Wenn ihr nicht wisst, wie das gehen soll, kann ich euch das Buch Magic Cleaning von Marie Kondo Amazon Affiliate Link empfehlen – sie erklärt es ziemlich gut!

 

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Außerdem hilft mir der 4 Kisten (bzw. 3 Kisten + ein Müllsack) Trick, um richtig aufzuräumen:

  • In die erste Kiste kommen alle Dinge, die ich behalten möchte.
  • In die 2. kommen Dinge, die ich spenden möchte,
  • In die 3. kommen Dinge, von denen ich mich (zumindest noch) nicht trennen kann. Diese Kiste kommt in den Keller und wird nach einer gewissen Zeit erneut durchgeschaut.
  • Der Rest kommt in den Müllsack.

 

 

 

Schritt #2: Einen festen Ort für jedes Teil überlegen!

Dieser Schritt klingt vielleicht anfangs aufwändig oder überflüssig – stellt aber tatsächlich die Grundlage dar, um die neu gewonnene Struktur langfristig beizubehalten.

 

 

Schritt #3: Nicht mehr „kaufen, um zu kaufen“ 

Das klappt besonders gut, wenn man sich vor dem Kauf etwas Bedenkzeit nimmt und überlegt, ob:

  • Man ein gewisses Teil wirklich braucht und regelmäßig benutzen wird
  • Es DAS perfekte Teil ist – oder doch nur ein Kompromiss.
  • Man es lagern möchte.
  • Man das Geld ganz sicher nicht für etwas anderes ausgeben möchte.

 

Wichtig ist auch zu überlegen, ob man vielleicht gerade nur kaufen möchte, um andere Dinge zu kompensieren. Shoppen macht nämlich Spaß, das weiße ich genau. Aber langfristig glücklich macht es eben nicht. Zumindest mich nicht. Ich glaube ja: Wenn Schuhe nicht das Problem sind, können Schuhe auch nicht die Lösung sein.

 

 

Schritt #4: Listen nutzen, um zusätzliche Strukturen zu schaffen!

Wie ihr wisst, bin ich ein „Listen-Mensch“. Das heißt: Listen helfen mir dabei, Dinge zu strukturieren und umzusetzen. Ich habe mir also gestern eine Liste erstellt, mit deren Hilfe ich meinen Ausmist-Plan umsetzen möchte. Diese Liste könnt ihr euch hier anschauen kostenlos ausdrucken.

 

 

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Schritt #5: Die 2-Minuten-Regel anwenden

Die 2-Minuten-Regel besagt, dass ihr alles, was ihr innerhalb von 2 Minuten erledigen könnt, sofort machen solltet. Der Rest kommt auf eine To-do-Liste. Diese Regel widerspricht meiner Angewohnheit, Dinge nicht sofort zu machen, sondern erst mehrere Dinger einer Kategorie anzusammeln, die ich dann effektiver erledigen könnte.

Nachtrag: Ich habe inzwischen sehr gute Erfahrungen mit dieser Regel gemacht. Besonders in Kombination mit der 5-Sekunden-Regel. Laut dieser benötigt unser innerer Schweinehund 5 Sekunden, um aktiv zu werden. Starten wir vorher, überlisten wir ihn.

 

Nun bin ich jedenfalls schon sehr gespannt, wie das Minimalismusprojekt verläuft und wie es sich auf unser Leben auswirkt. Schaut doch bald mal wieder vorbei. Ich freue mich auch über eure Kommentare.

 

Liebe Grüße,

 

 

 

Weitere Beiträgen zum Thema Minimalismus / Magic Cleaning findet ihr hier auf meinem Blog:

 

 

 

 

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Über Patricia 536 Artikel
Ich heiße Patricia, bin 45 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren 16 und 19 Jahre alten Kindern am Rande des Ruhrgebiets. Dieser Blog ist mein„digitales Notizbuch“. Schön, dass du hier bist!

20 Kommentare

  1. Hallo Patricia,
    …denn der Inhalt der Zimmer wurde täglich im ganzen Haus verteilt. Ich fühlte mich manchmal wie in einem Hamsterrad, weil ich gar nicht so schnell aufräumen kann, wie neues Chaos entstand….
    Damit hast du mir aus dem Herzen gesprochen, denn so fühle ich mich oft. Aber seit über einem Jahr bin ich regelmäßig am ausmisten und es wird langsam besser. Noch ein Jahr und ich habe es vielleicht geschafft den Minimalismus für meine Bedürfnisse umgesetzt zu haben.
    LG
    Simone

  2. Ich habe mir diesen Artikel noch einmal angeschaut, da ich selbst gerade umziehe und einfach mal minimalistischer Leben möchte. Wir haben so viele Dinge, die wir gar nicht benötigen. Da will ich mal anfangen und in einer neuen Umgebung auch das Projekt Minimalismus beginnen.

  3. Danke für den Artikel!
    Du schreibst, was mich auch betrifft. Für mich ist es schwer sich von Dingen zu trennen. ABER WENN man es geschafft hat, dann fühlt man sich FREI!!!
    LG. M. 🙂
    P.S.: Ich bin auch ein Listenfan!

    • Ja, das stimmt! Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt je damit angefangen habe, so viele Dinge zu „horten“ – das möchte ich den Kindern besser beibringen. Ich hoffe es gelingt mir! 😉

      LG, Patricia

      • Ja, das ist wichtig! Wir müssen es selbst schaffen! Denn wir, als Eltern sind für unsere Kinder Vorbilder!!! Und Kinder machen alles nach….teilweise zumindestens…..
        LG. M. 🙂
        P.S.: Ich bin leider auch Jäger und Sammler.
        Es ist schon leichter/besser geworden….Auch durch deinen Blog!!! Danke 🙂

        • Genau so ist es!! Mein Minimalismus-Projekt ist auch noch nicht beendet – zur Zeit widme ich mich den Bildern auf dem Computer/Smartphone. Seeeehr aufwändig!! Ein Beitrag folgt, wenn ich fertig bin.

          LG, Patricia

  4. Liebe Patricia,
    ein spannendes Thema! Gerade gestern habe ich den halben Tag damit verbracht, unser Wohnzimmer zu entrümpeln, damit endlich die Gesellschaftsspiele wieder Platz im Schrank finden und nicht den halben Wohnzimmertisch verdecken. Am Nachmittag fühlte ich mich so glücklich, dass ich beschloss, in den nächsten Wochen überall im Haus einmal grundlegend ausmisten zu wollen. Ich hoffe sehr, dass ich durchhalte und der Elan mir erhalten bleibt. Hab dich gerade auf Instagram entdeckt und bin sehr auf deine Erfolgsberichte gespannt.
    Liebe Grüße
    Jana

    • Liebe Jana,
      das freute mich! 🙂 Die Gesellschaftsspiele muss ich mir auch noch vornehmen – heute war der Kühlschrank dran. Ich hoffe auch, dass ich durchhalte… so nette Kommentare wie deiner motivieren mich! Danke! 🙂

      Liebe Grüße,
      Patricia

      P.S.: Hast du meine Liste zum Ausdrucken schon entdeckt? Mir hilft sowas ja irgendwie.

  5. Sehr gute Idee!
    Das geistert mir auch schon sehr lange im Kopf rum.
    Wir haben soooo viele Sachen – man – und wenig benutzt man wirklich.
    Also ich bin dabei! Und ich werde hin und woeder berichten.
    Liebe Grüße, Dagmar

      • Es ging mir heute wie dir. Ich wollte bei unseren Spielen anfangen – die haben wir wirklich zu Hauf – zu jedem Spiel fällt mir etwas ein, warum ich es auf keinen Fall weggeben kann. – Hm – so wird das nichts – ich muss mir eine andere Taktik einfallen lassen.

        • Mhm – da hilft nur: Augen zu und durch!! Notfalls: Die Spiele, bei denen du „noch“ nicht bereit bist, schon mal in eine Kiste packen und wegstellen – dann in ein paar Wochen wieder in die Kiste schauen. Es ist im Prinzip alles Kopfsache.. im Urlaub vermisst du die Spiele ja vermutlich auch nicht – und wenn man es geschafft hat, ist es sehr befreiend! 🙂 Liebe Grüße!

          • Also heute war der dritte Tag an dem ich so richtig gewirbelt habe. Wohnzimmer ist nun „clean“ , Badezimmer auch. Morgen will ich mir die Küche vornehmen.
            Und ja, es tut mir gut.

          • Das klingt doch perfekt! 🙂 Ich nehme mir heute auch wieder ein kleines Projekt vor – ich weiß nur noch nicht genau, welches. Liebe Grüße!

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