Luft-Wärmepumpe: Was ist das? Und wann lohnt sich ein Wechsel?

 

Da dieser Beitrag aus dem Juli 2022 gerade so oft gelesen wird, habe ich ihn nochmal auf die Startseite gepackt.  Tipp: Die Kommentare unter diesem Beitrag sind übrigens inzwischen mindestens so interessant wie der Beitrag selbst.

Momentan scheint halb Deutschland über den Kauf einer Luft-Wärmepumpe (auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt) nachzudenken, um nachhaltig und unabhängig vom Öl- oder Gaspreis heizen zu können. Da ich bis vor 2 Tagen ABSOULT keine Ahnung vom Thema Luft-Wärmepumpe hatte, aber während meiner Recherche gemerkt habe, wie komplex das Thema ist und wie aufwändig es ist, sich zumindest ein gewisses Grundwissen anzueignen, habe ich mich dazu entschieden, meinen Erkenntnisse hier auf meinem Blog mit euch zu teilen.

Dieser Beitrag ist also ausdrücklich NICHT von einer Expertin geschrieben worden, sondern entspricht meiner persönlichen, subjektiven Meinung.

 

In diesem Beitrag geht es um folgende Punkte:

 

  • Einfach erklärt: Was ist eine Luft-Wärmepumpe überhaupt?
  • Lohnt sich der Wechsel von Gas oder Öl zu einer Luft-Wärmepumpe?
  • Gasheizung vs. Luft-Wärmepumpe: Ein konkretes Rechenbeispiel
  • Argumente, die für einen Umstieg auf eine Luft-Wärmepumpe sprechen
  • Argumente, die gegen einen Umstieg auf eine Luft-Wärmepumpe sprechen
  • Worauf man beim Kauf einer Luft-Wärmepumpe achten sollte
  • Lohnt es sich, eine Wärmepumpe zu mieten?
  • Antworten auf sonstige Fragen

 

Einfach erklärt: Was ist eine Luft-Wärmepumpe?

Eine Luft-Wärmepumpe saugt im ersten Schritt mit einem Ventilator Luft aus der Umgebung an und leitet sie an den sogenannten Verdampfer weiter. Im Verdampfer wird dann ein Kältemittel wie z.B. Propan durch den Kontakt mit der wärmeren Außenluft gasförmig. Anschließend wird es in einem Kompressor verdichtet, also  zusammengedrückt, wodurch sich sein Volumen reduziert und Wärme entsteht. Mit dieser Wärme wird dann die Heizanlage versorgt. Mit der Zeit kühlt das Kältemittel ab und  kann nun direkt wiederverwendet werden.

 

luft_waermepumpe_einfach_erklaert

 

 

Luft-Wärmepumpten können auf diese Weise aus 1 kWh Strom ca. 4 kWh Nutzwärme erzeugen. In diesem Video wird das Ganze nochmal anschaulich erklärt:

 

 

 

 

Lohnt sich der Wechsel von Gas oder Öl zu einer Luft-Wärmepumpe?

 

Ob sich die Installation einer Luft-Wärmepumpe rechnet, hängt von zahlreichen Faktoren wie z.B:

  • Wie gut ist die Dämmung des Hauses (Außenwände, Kellerdecke, Fenster, Haustür)?
  • Gibt es bereits eine Fußbodenheizung?
  • Wie alt ist die aktuelle Heizung? Und wie viel Energie benötigt diese?

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Außerdem spielen Faktoren eine Rolle, die sich aktuell nicht vorhersagen lassen, wie z.B. die  Entwicklung des Strom- oder Gaspreises aussieht. Hier folgt nun mal ein konkretes Beispiel anhand unserer Daten:

 

 

Gasheizung vs. Luft-Wärmepumpe: Ein konkretes Rechenbeispiel

 

Die Kerndaten:

  • Doppelhaushälfte, Baujahr 2007, 133 qm in NRW
    Remeha Quinta 10 Gasheizung (voll funktionsfähig)
  • keine Fußbodenheizung
  • warmes Wasser über Strom (Durchlauferhitzer)
  • gute Dämmung.
  • ca. 12 Jahre alte Solaranlage auf dem Dach. Kein Speicher vorhanden.
    Aktueller Gasverbraucht: Zwischen 7.000 kwH (niedrigster Wert der letzten 5 Jahre) und 13.000 kWh pro Jahr (dauerhafte Nutzung der Heizung im Keller, was wir nicht mehr machen werden).

 

Unsere aktuellen Heizkosten:

  • 2021 Gasverbrauch: 13.026 kWh x 5,94 Cent  pro kWh = 773,74 € + Grundpreis in Höhe von 166,80  € = 940,54 € bzw. 78 € pro Monat.
  • 2022 Geschätzte Kosten bei gleichbleibendem Gasverbrauch: 13.026 kWh x 12,36 Cent  pro kWh = 1.610 € + Grundpreis in Höhe von 166,80 € = 1776,81 € bzw. 148 € pro Monat.
  • 2022 Geschätzte Kosten bei sparsamem Heizen: 8000 kWH x 12,36 Cent pro kWh = 988,80 € + Grundpreis in Höhe von 166,80 € = 1155,60 € bzw. 96,25 € pro Monat.

 

 

Geschätzte Heizkosten im Falle des Umstiegs auf eine Luft-Wärmepumpe im Mietmodell

  • 139 € pro Monat für die Miete der Heizung +  70,78 € Stromkosten pro Monat für den Betrieb des Kompessors bei einem geschätzten Verbrauch von ca. 3.800 kwh und einem Strompreis von 22,35 Ct. pro kWh = 209,78 € pro Monat, was für uns eine Steigerung um 61,78 € (gleichbleibende Nutzung der Heizung ) bzw. 113,53 € (sparsame Nutzung der Heizung) bedeuten würde.

 

 

 

 

Argumente, die aus heutiger Sicht nach meiner Meinung für einen Umstieg auf eine Luft-Wärmepumpe sprechen:

 

  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist grundsätzlich gut.
  • Nachhaltigeres Heizen (CO2 -Einsparung) schont die Umwelt.
  • Aktuell gibt es eine staatliche Förderung von bis zu 40%, beauftragt ihr einen Energieberater, kommen weitere 5 % dazu.
  • Je stärker der Gaspreis steigt, desto größer wird die Nachfrage und desto länger die Lieferzeit.
  • Ein Wechsel zu einer Luft-Wärmepumpe im Falle einer defekten Heizung könnte schwierig werden, weil spontan vermutlich weder Handwerker zur Verfügung stehen, noch Pumpen inkl. Chips lieferbar sind. Somit bliebe womöglich nur die Option, die bisherige Heizung für viel Geld zu reparieren / auszutauschen, was den Wechsel dann wiederum um mind. 10 Jahre nach hinten schieben würde.

 

 

Argumente, die aus heutiger Sicht nach meiner Meinung gegen einen Umstieg auf eine Luft-Wärmepumpe sprechen:

 

  • Die Investition von mind. 15.000 – eher 25.000 (und z.T. sogar bis zu 60.000 €).
  • Die Installation eines Außengerätes, das gewissen Lärm verursacht und für das wir bisher keinen geeigneten Platz gefunden haben.
  • Umbau-Stress trotz aktuell gut funktionierender Heizung und überschaubaren Heizkosten aufgrund eines gut gedämmten Hauses.
  • Austausch unserer Heizkörper, die aktuell zu klein sind, um in Kombination mit einer Wärmepumpe genug Hitze in den Raum abzugeben oder Nachrüstung einer Fußbodenheizung, was ich ausschließen möchte.
  • Mehrkosten von ca. 60 € pro Monat, wenn man die Kosten für die Investition in die neue Heizung und die höheren Stromkosten addiert. (07/2022). Sollte sich der Gaspreis normalisieren, wird die Rechnung schlechter.
  • Eine Abhängigkeit von Strom, der im Winter nicht durch eine Photovoltaikanlage gedeckt werden kann bzw. eine Abhängigkeit von Gas, weil dann Strom aus dem Stromnetz benötigt wird, der wiederum häufig von Gaskraftwerken produziert wird.
  • Eine mögliche Erhöhung der Förderung in den nächsten Jahren – z.B., wenn das  Gebäudeenergiegesetz (GEG)  2026 festlegt, dass in Neubauten keine Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen.

 

 

Worauf man beim Kauf einer Luft-Wärmepumpe achten sollte

Bevor ihr über den Kauf nachdenkt, solltet ihr überlegen, ob die Installation der Außeneinheit (Kompressor) möglich. Diese wäre in unsererm Fall 120 cm breit und 60 cm tief, sieht in etwas aus wie das Splitgerät einer Klimaanlage und macht Geräusche, die im Bereich 30 – 60 dB liegen, wodurch ein Abstand von 3 m zum Nachbarn verpflichtend ist. Achtet unbedingt auf ein möglichst leises Gerät.

 

waermepumpe_canva

 

 

Was ihr sonst noch beachten solltet:

  • Wie effizient ist die Pumpe? Lambda (Deutsches Label: Zewotherm) hat hier laut meiner Recherche einen guten Ruf, ist aber auch entsprechend teuer.
  • Wird ein Kältemittel mit niedrigem GWP-Wert verwendet? Je geringer dieser Wert, desto klimafreundlicher ist die Wärmepumpe. Propan hat z.B. einen GWP von 3.
  • Wie ist das Preis-/Leistungsverhältnis? Hier könnte Panasonic interessant sein (ein Monoblock 5 kw kostet laut meiner Info nur ca. 3000 €). Allerdings werden die Pumpen nach Rückmeldung einer Leserin nur ungern verbaut, weil die Heizungsfirmen keine zustätzlichen Gewinne durch den Verkauf des Gerätes machen können. Ein Lambda Gerät kostet ca.12.500 € netto +  Zubehör, Hydraulic etc. Viessmann und Vaillant wurden mir ebenfalls empfohlen.

 

 

 

Lohnt es sich, eine Wärmepumpe von Thermondo zu mieten, statt sie zu kaufen?

Anbieter wie Thermondo bieten die Option eines Komplettpaketes. Im Rahmen eines Contracting-Vertrages wird eine LG  Wärmepumpe z.B. für 15 Jahre zum Festpreis gemietet. Die Abwicklung aller Förder- und Finanzierungsprozesse, die Installation der Anlage, Wartung, Reparaturen, die Entsorgung der alten Heizung etc. sind im Fixpreis enthalten. Die Fördergelder gehen in diesem Fall an den Eigentümer (also Thermondo). Nach 15 Jahren geht die Pumpe dann automatisch in euren Besitz über, was bei einer ungefähren Lebensdauer von 15 Jahren aber kein echter Vorteil ist.

Ich habe mir mal ein Angebot von Thermondo eingeholt und wir würden für das Komplettpaket 139 € pro Monat zahlen, was hochgerechnet auf 15 Jahre eine Summe von knapp 25.000 € bedeuten würde. Vorteil: Ein Einbau wäre bereits im Oktober 2022 möglich. Beim Heizungsbauer vor Ort wäre der Einbau wohl bis zu 50 %  günstiger, dafür würde der Komfort des Komplettpakets wegfallen. Bequemlichkeit und Sicherheit haben nunmal ihren Preis, der in unserem Fall grob geschätzt ca. 45 € p.M. betragen würde.

-> Weitere Infos zum Contracting gibt es hier auf der Seite der Verbrauchezentrale

 

 

FAQ: Sonstige Fragen zum Thema Wärmepumpe

 

Wie hoch ist die aktuelle Förderung beim Kauf einer Luft-Wärmepumpe? Beim Umstieg von Öl: 45 %, Gas: 35 %. Erstellt ein Energieberater einen individuellen Sanierungsplan steigt die Förderung um weitere 5 %. Die Kosten für den Energieberater werden zu 80 % übernommen. Den Antrag findet ihr beim Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zum Teil wird der Austausch von Heizungen auch über Landesprogramme bzw. von Kommunen gefördert.

Was kostet die Installation eine Luftwärmepumpe in einem Einfamilienhaus? Aktuell ca. 20.000 – 30.000 € (Förderung eingerechnet)

Was bedeutet JAZ? Die Jahresarbeitszahl gibt an, viele Kilowattstunden Wärme eine Wärmepumpe mit einer Kilowattstunde Strom erzeugen kann. Je höher die JAZ, desto besser. Die JAZ 4 bedeutet zum Beispiel, dass die Wärmepumpe pro Kilowattstunde Strom im Schnitt 4 Kilowattstunden Wärme produziert. Eine JAZ von unter 3 lohnt sich nicht.

Worum geht es beim Gesamtwärmebedarf: Dieser gibt an, wie viel Energie der Haushalt im Jahr für Heizung + Warmwasser benötigt.

Was ist mit „Vorlauftemperatur „gemeint? Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Heizwasser  beim Erhitzen durch eine Luft-Wärmepumpe erreicht, bevor es über Rohre in die einzelnen Wohnräume geleitet wird. Je höher die Vorlauftemperatur ist, desto mehr Energie wird benötigt. Fußbodenheizungen kommen aufgrund ihrer großen Fläche mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 Grad aus.  Heizkörper benötigen hingegen höhere Vorlauftemperaturen, weil sie die Wärme über eine kleinere Fläche an den Raum abgeben.

Wozu wird der Hydraulische Abgleich benötigt? Der Hydraulische Ableich soll dafür sorgen, dass alle Heizkörper im Haus aufeinander abgestimmt werden und so optimal funktionieren. Ohne diesen Abgleich kommt es vor, dass Heizkörper, die in sich der Nähe der Heizpumpe befinden, deutlich stärker mit Energie versorgt werden, als weit entfernte Heizkörper. Die Berechnung und Analyse sowie das Justieren der Heizkörper (bezogen auf das korrekte Wasservolumen ) und Einstellen des Heizsystems durch einen Experten ist relativ aufwändig, da für jeden Raum die erforderliche Heizleistung berechnet werden muss.

Kann man die Wärmepumpe ins Haus stellen? Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe  hat ein relativ hohes Gewicht. Daher kann sie nur in Räumen mit einer hohen Tragfähigkeit aufgestellt werden. Außerdem sind Wärmepumpen laut.

Warum sind Wärmepumpen laut?  Der Kompressor, der das Kältemittel verdichtet, erzeugt Geräusche, die durchschnittlich bei 50 dB liegen. Es gibt aber auch leise Modelle mit einem Schallausstoß von 30 dB. Eine Schallschutzhaube verringert die Lautstärke der Wärmepumpe. Zur Schallentkopplung vom Haus ist ein Betonfundament + Gummipuffer sinnvoll.

Sind Wärmepumpen ökologisch sinnvoll? Ja, weil sie keinen fossilen Brennstoffe benötigen. Es gibt aber Einschränkungen, wenn das Haus z.B. schlecht gedämmt ist und der Stromverbrauch entsprechend hoch ist.

Kann man Wärmepumpen auch entfernt vom Haus aufstellen? Das ist nicht sinnvoll, weil das erhitzte Wasser auf dem Weg ins Gebäude abkühlen würde und zu viel Energie verloren geht.

Auf dieser Seite, die mir von einer Leserin empfohlen wurde, könnt ihr einen kostenlosen Heizreport anfordern inkl. Heizlastberechnung, Heizflächenauslegung und Berechnung des hydraulischen Abgleichs. Ich habe die Berechnung selbst noch nicht ausprobiert, falls ihr Erfahrungswerte habt, freue ich mich über euer Feedback. Hier könnt ihr euch einen Muster-Heizreport anschauen.

 

Fazit:

Die Pro- und Contra-Argumente halten sich in unserem konkreten Fall momentan fast die Waage. Würden wir gerade bauen, würden wir uns vermutlich für eine Wärmepumpe inkl. Fußbodenheizung entscheiden. Da dies nicht der Fall ist, haben wir uns dazu entschieden, erstmal noch keine Entscheidung zu treffen, sondern Ruhe zu bewahren und abzuwarten.

Ja: Der Gaspreis wird vermutlich weiter steigen und die Nachfrage nach Wärmepumpen ebenso. Ein Minus von 60 – 110 € pro Monat ist spontan dennoch nicht verlockend. Besonders nicht, weil mir größere Heizkörper im Wohnzimmer optisch nicht gefallen würden und wir keinen Ort für das (nicht geräuschlose) Außengerät finden. Wir werden also erstmal versuchen,  die Heizkosten zu senken, indem wir die Raumtemperatur reduzieren, auf das Beheizen des Kellers verzichten und die Zeitschaltuhr unserer Heizanlage geschickt programmieren. Ich habe mir gerade außerdem eine weitere Heizdecke Amazon Affiliate Link bestellt. Das ist günstiger, als das ganze Wohnzimmer aufzuheizen – und aus meiner Sicht mindestens genauso gemütlich. Eine weitere Alternative um z.B. das Bad kurz zu heizen könnten solche Geräte sein:

 

 

Oder:

 

 

 

Die Stromkosten für den Betrieb der Elektroheizungen betragen bei unserem aktuellen Strompreis ca. 45 Cent pro Stunde ( 2000 W = 2 kWh pro Stunde)

 

So, nun hoffe ich, dass euch dieser Beitrag weiterhelfen konnte. Feedback,  Anregungen, Verbesserungen und Fragen sind ausdrücklich erwünscht. Ich werde den Beitrag gerne von Zeit zu Zeit aktualisieren, damit der Beitrag im Laufe der Zeit einen immer größeren Mehrwert bietet.

 

Liebe Grüße,

 

 

 

Weitere interessante Beiträge findet ihr hier:

 

 

 

 

 

 

Ich freue mich, wenn du meinen Beitrag teilst:

32 Comments on Warum wir uns gegen eine Luft-Wärmepumpe entschieden haben (und was ihr sonst noch über das Thema wissen müsst).

  1. Super interessantes Thema.
    Ich beschäftige mich gerade sehr mit der Praxistauglichkeit von verschiedenen Wärmepumpen, und der Artikel ist allgemein auch aus Sicht als Fachkraft sehr informativ.

    Vielen Dank dafür!

  2. Hallo zusammen, lieben Dank Patricia für deinen Bericht! Ich habe deinen Bericht gerne gelesen, da man selten auf Meinungen trifft, eher zanken sich die Leute in Foren zu diesem Thema, was nicht zielführend ist. Ich habe mich mit dem Thema sehr intensiv beschäftigt und möchte einmal meine Erfahrungen schildern und auch Preise nennen, die wir so bekommen haben, als wir nach LWP, EWP + Bohrung und PV anfragten. Das Thema erschien mir anfangs wie ein dunkler Wald, man findet viele Infos, teils auch Zahlen/Preise, die nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Wir haben eine Doppelhaushälfte von 2000 mit 240 qm Wohnfläche, Klinker, Gasheizung, Fußbodenheizung. Aufgrund der aktuellen Situation wollten wir Alternativen erkunden, da auch unsere Heizung schon über 20 Jahre alt ist. In diesen Zeiten einen Handwerker zu finden, ist auch unfassbar schwer. Wenn man kein Stammkunde ist, dann kann man es gleich vergessen. Wir haben mehrere Firmen angerufen und nur einer sagte uns zu. Dabei haben wir es nicht eilig, wären mit einem späteren Einbautermin zufrieden. Ich habe mich eingelesen und gemeinsam mit meinem Mann haben wir uns gedacht, dass wir zunächst uns ein Angebot für eine EWP einholen, da dieses von den Zahlen und der Effizienz am sinnigsten erschien. Der erste Brunnenbauer in unserer Region lehnte direkt ab und meinte, dass es bei uns überhaupt nicht möglich sei zu bohren, da es Festgestein sei. Am nächsten Tag riefen wir einen weiteren Brunnenbauer an, der uns versicherte, dass das Bohren kein Problem sei. Nun gut, dachten wir, lassen wir uns ein Angebot erstellen. Dann kam das Angebot und der Schock: satte 30.000 Euro für drei Bohrlöcher à 80 Meter. Das Angebot für die EWP liegt bei 35.000 Euro. Zudem hatten wir wegen einer LWP angefragt und diese wäre bei 36.000 Euro. Natürlich gibt es eine Förderung bis zu 40%, aber das Geld muss man erstens haben und in unserem Fall müssten wir einen Großteil über die Hausbank finanzieren. Und da die Pumpen Strom benötigen, muss noch eine PV her. Warum wir uns letztendlich dagegen entscheiden, ist, dass man sehr viel Geld investieren müsste, um dann eine Heizung zu haben, die im Winter viel Strom frisst. Laut den Programmberechnungen sind es um die 8000 kWh. Der Heizungsbauer sagte uns, dass 3/4 des Stroms im Winter benötigt wird. Wenn es ein besonders kalter Winter wird, dann wird es es auch besonders teuer. Ich fühle mich mit diesen ganzen Zahlen ehrlich gesagt überfordert, die LWP stellt keine zufriedenstellende Lösung dar, weder finanziell noch bezogen auf die Effizienz, denn der Strom muss ja auch von irgendwoher kommen. Es ist derzeit auch unklar, wohin die Reise mit den Preisen geht. Es gibt auch im Prinzip keine Verträge für Wärmepumpen, die den Strom günstiger anbieten. Diese sind fast auf dem Niveau vom normalen Haushaltsstrom.

    Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen. Geht es jemandem vielleicht auch ähnlich? Gerne weitere Erfahrungen schreiben, so kann man sich mal austauschen!

    • Hallo,
      guter Erfahrungsbericht! Deine Preiserfahrungen mit Luft-Wasser-Wärmepumpen sind ähnlich wie die meinen, wenn ich mal meine eigene Wohnfläche zu Eurer ins Verhältnis setze.

      Nur noch 2 Bemerkungen zu Deinem Beitrag:

      1) Sondertarife für Wärmepumpen: Manche Regionalversorger bieten durchaus solche an, aber man muss höllisch auf Fußangeln in Bezug auf zugesicherte Versorgungszeiten achten. Bei Finanztip gab es dazu auch vor einiger Zeit mal einen Artikel.

      2) Wer von der Luft-Wasser-Wärmepumpe abgekommen ist, aber nach Alternativen dazu Ausschau halten will, dem empfehle ich den folgenden YouTube-Beitrag zum Thema

      „Hybrid heizen mit Klima & Gas – Januar 2023 – Wie teuer war es?“

      https://www.youtube.com/watch?v=UABiVBaZgs0

      Hier werden u. a. Betriebskosten von sogenannten Luft-/Luft-Wärmepumpen in Wintermonaten vorgestellt. Keine Sorge, die Quelle ist sehr seriös und macht auch keinerlei Werbung für irgendwelche Modelle.

      • Danke sehr für die Ergänzungen!

        Wir sind zwischenzeitlich zu den Gedanken gekommen, ob eine Hybridheizung sinnvoll wäre (Gas+LWP). Der Heizungsmonteur in unserem Ort hält nicht viel davon. Er meint, dass das Gas immer teurer wird, damit die Menschen umsteigen. Ich frage mich in solchen Situationen immer, wie das die machen sollen, die kein Geld dafür haben. Zudem macht der Umstieg auf Wärmepumpen im Altbau kaum Sinn. Der Strom muss ja auch irgendwoher kommen…

        • Schritt 1 vor der Wärmepumpe ist erstmal, die Dämmung des alten Hauses zu verbessern. Fenster, Wände, Dach, was so finanziell drin ist, oder was man selber machen kann. Damit sinkt schonmal der Gasverbrauch.
          Was ist denn bei Dir „Altbau“? Das ist nämlich kein allgemeingültiger Begriff. Der eine sagt, alles bis 1925, der andere sagt alles vor 1995. Und wenn Du gut genug gedämmt hast, dann kann man mal über Wärmepumpe only nachdenken.
          Bei Hybrid zahlst Du doppelt Zähler- und Grundgebühr, und das nur für die paar extrakalten Tage oder Wochen im Jahr ? Der Heizungsbauer hat recht.

          • Mein Haus – Baujahr 1950, Erweiterung in den Siebzigern – kann man jetzt beim besten Willen nicht mehr als Neubau bezeichnen. Und wer den Ehrgeiz hat, ein solches Haus zum Passivhausstandard zu bringen, sollte besser mal die Kosten für Abriss und Neubau ins Verhältnis zu den ganzen „Salami-Kosten“ einer schrittweisen energetischen Modernisierung setzen.

            Klar habe ich modernisiert, vor über 10 Jahren schon: Neue Fenster mit 3-Fach-Verglasung, Nachtspeicherheizung gegen Erdgas-Brennwerttechnik ausgetauscht (doch doch: das haben damals die Energieberater immer empfohlen) und Dämmen nach gesetzlichen Mindeststandards. Das alles war wirklich nicht für lau und wenn man dann mittlerweile über 60 ist, dann muss man schon mal über das Thema Amortisation zu Lebzeiten nachdenken.

            Das mit den Zählern halte ich für irrelevant: Auf meinen Erdgas- und Stromrechnungen sind die Zählergebühren wirklich nicht der ausschlaggebende Faktor für irgendeine Entscheidung.

        • Also, bei uns läuft das auf Hybridbetrieb hinaus: Wir haben uns im Dezember im EG eine Fußbodenheizung legen lassen aber sind vorerst bei Heizart Erdgas geblieben. Für das Obergeschoß habe ich nächste Woche einen Termin mit dem Vertriebspartner eines großen Herstellers von Luft-/Luft-Wärmepumpen.

          Bei Luft-/Wasser-Wärmepumpen schrecken uns derzeit einfach die Preise ab, außerdem auch die rabiaten Maßnahmen, die bei einer älteren Immobilie dafür nötig werden.

          Auf die Meinung von Heizungsbauern alleine würde ich nicht allzu viel geben – die ist meisten gebiast vom jeweiligen Kerngebiet ihres Geschäfts.

          Und was Strom- und Gaspreise angeht: Da kann ja jeder die jüngsten Schreiben seiner Versorger nebeneinander legen und vergleichen.

          • Bei modernen Brennwertthermen muss der Schornsteinfeger nur noch alle 2 Jahre kommen.
            Diesen Betrag halte ich aufgrund der enormen Kosten einer WP und dem sparsamen Verbrauch einer Brennwerttherme im Altbau für unerheblich.

    • Hallo Helen,

      240 m² und so viel Verbrauch ? Und Fußbodenheizung ? Da geht bestimmt noch was! Es ist anzunehmen daß Eure Gasheizung nicht optimal eingestellt ist. Versuch es mal z.B. auf Heizungsforum . de oder Haustechnikdialog . de. Erste Maßnahme ist es, die bestehende Heizung optimal einzustellen. Oft sind die aktuellen Verbräuche zu hoch wegen unnötig hoher Vorlauf-Temperaturen.
      Läuft die Gasheizung optimal, dann kann man von diesen korrigierten Verbrauchszahlen besser auf die nötige Leistung einer Wärmepumpe schließen.

  3. Hallo Patricia,

    vielen Dank für Deine anschauliche Aufschlüsselung und hat mir auch sehr geholfen. Nachdem die Förderung von Hybridgasheizung auch weg gefallen ist (Wärmepumpe ist dann ja schon fast doch eine Pflicht), kommt man da auch nicht besser weg. Da sind die Wartungs- und Betriebskosten noch gar nicht dabei, die Firmen lediglich für 10 Jahre die Garantie der Verfügbarkeit von Ersatzteilen anbieten. Dazu kommt, dass die Wärmepumpe allein wohl nur bei höheren Temperaturen zwischen Plusgraden und um den Gefrierpunkt bis zu -5 ° C herum genug heizt. Da frage ich mich, was man dann bei – 15 °C oder noch kälter macht? Es wird vielleicht doch noch mal strengere Winter geben. Dann also doch noch die Gastherme behalten und auf die hohe Förderung verzichten? Überzeugt alles nicht und die Unsicherheiten wachsen mit jedem Jahr. Wobei wahrscheinlich die Förderungen eher sinken werden, die Verpflichtungen höher sind und mehr werden ab 2025. Die Bezahlbarkeit ist da das zusätzliche Risiko bei der Planung.
    Und in unserem Fall hatte Thermondo auch eine Angebotsanfrage zur Miete abgelehnt, da sie unsere Region nicht beliefern würden. (Ok!)

    Viele Grüße
    Bea

    • Liebe Bea,

      danke für deine Rückmeldung. Ja – es ist definitiv keine einfache Entscheidung.
      Es gibt zu viele Variablen, bei denen niemand sagen kann, wie sie sich in Zukunft
      entwickeln.

      Liebe Grüße,
      Patricia

    • Ob eine Wärmepumpe bei Minusgraden „genug heizt“, hat z.B. Thermondo doch gut erklärt:
      „In fast allen Wärmepumpen ist für extrem kalte Tage ein Elektroheizstab verbaut. Dieser kommt zum Einsatz, wenn der Pufferspeicher der Wärmepumpe auf normalem Weg nicht mehr mit ausreichend Wärme versorgt wird. Aber auch das lässt den Stromverbrauch nicht zwangsläufig steigen bzw. die Effizienz der Wärmepumpe mindern. Durchschnittlich beträgt der Anteil, an dem der Elektroheizstab zum Einsatz kommt, maximal fünf Prozent des gesamten jährlichen Heizbedarfs.“
      Google doch mal nach dem Temperatur-Verlauf an Deinem Wohnort. Wie oft und wie lange ist es „sehr kalt“ bei Euch? Und erkundige Dich z.B. im „heizungsforum.de“. Wir wollten zunächst auch die Gasheizung parallel zur Wärmepumpe weiter betreiben. Aber nach exakter Berechnung der „Heizlast“ des Hauses macht das keinen Sinn. Man hat unsere Gasheizung viel zu groß ausgelegt. Die Wärmepumpe kann unsere Gasheizung vollständig ersetzen.

    • Eine Wärmepumpe holt aus 1kwh 4kwh heraus, aus 1m3 Gas werden
      11,54 kWh erzeugt. Also das 3 fache gegenüber einer Wärmepumpe ! Wird
      bei niedrigen Temperaturen das Nachheizregister benötigt , dann wird
      1:1 Strom „verbraucht“ , was den Wirkungsgrad enorm nach unten zieht . Wer zahlt denn die „Förderung“?
      Das ist die Allgemeinheit! Genauso wie Windkraftanlagen, Photovoltaik, E-Autos, diese Technologien zerstören
      mehr die Natur durch ihre Herstellung als das sie die Natur schützen! Haben
      die Preise nur in die Höhe getrieben.
      Das Böse „C O 2“ ist kein „K l i m a k i l l e r“! Wir atmen es aus die Pflanzen
      bauen es ein. Permafrostbohrungen
      beweisen das der „c o 2“-Gehalt vor
      tausenden Jahren um ein vielfaches höher war als heute und die Flora war reichhaltiger als heute!
      Umweltschutz sieht anders aus und ist eigentlich sehr einfach z.Bsp.: die Garantie auf 5 Jahre besser 10 Jahre erhöhen, keine Getränkedosen, Aluverpackungen, Kunststoffflaschen usw., das Problem dabei ist aber man kann kein Geld verdienen! Es geht immer nur ums Geld!

      • Ich würde hier einen effizienteren Weg wählen: aus 1m3 Gas werden
        11,54 kWh Strom erzeugt. Daraus entstehen mit einer Wärmepumpe dann 3x 11,54 kWh = 34,62 kWh Wärme, also das 3 fache gegenüber einer Gasheizung !

      • Dass es Grenzen im Wirkungsgrad von Wärmepumpen gibt, ist keine neue Erkenntnis. Wenn man einen Beratungstermin bei seiner örtlichen Verbraucherzentrale bucht, bekommt man das auch genauer erklärt: Der wesentliche Faktor ist der sogenannte Bivalenzwert. Gemeint ist damit grob gesagt die Außentemperatur, bei der eine Wärmepumpe ihre maximale Heizleistung erbringt. Sinkt die Außentemperatur länger unter diesen Wert, dann muss immer mehr mit dem Heizstab zugeheizt werden, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, und das wird dann in der Tag teuer. Entscheidend für die Effizienz einer Wärmepumpe ist daher, dass man ein Modell kauft, das für den jeweiligen Standort des Hauses einen geeigneten Bivalenzwert aufweist. Bei allen größeren Wärmepumpenherstellern konnte ich bisher diesen Wert für ihre verschiedenen Modelle auch finden. Bevor man sich eine Wärmepumpe kauft, sollte man daher dem Heizungsbauer auf den Zahn fühlen, ob er sich in dieser Materie auch wirklich auskennt.

      • Naja, schön wäre es ja . Da wir den Wirkungsgrad mit bedenken müssen sieht die Bilanz anders aus. Ein Gaskraftwerk hat einen Wirkungsgrad von ca.39%, ein Kombikraftwerk (mit Dampfturbine) kommt auf ca.60% , die Übertragung von Strom würde nochmals Verluste bringen.
        Deshalb ist es sinnvoller das Gas direkt in Wärme umzuwandeln! In
        der Praxis kommen die Wärmepumpen wenn man Glück hat vielleicht auf 1:3, meistens schlechter 1:2,5 oder sogar nur 1:1,5. Dann kommt noch die Lärmbelästigung. Es ist naiv zu glauben das ca. 50 dB leise ist, leise ist 26 dB. Da die Wärmepumpen Nachts auch laufen werden und wenn dann die Nachbarschaft auch Wärmepumpen haben kommt es unweigerlich zu Lärmbelästigungen, außerdem erzeugen die Anlagen genauso wie Windkraftanlagen Infraschall, der gesundheitsschädlich ist.

        • Das Fraunhofer ISE konnte 41 Wärmepumpen im Bestand mit gleichem Auswertzeitraum und einheitlicher Bilanzgrenze auswerten. Für den Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2019 hat das Institut 29 Außenluft-Wärmepumpen zur Raumheizung und Trinkwassererwärmung analysiert. Die Anlagen erreichten Jahresarbeitszahlen (JAZ) von 2,5 bis 3,8. Der Mittelwert lag bei 3,1. Bei den zwölf Erdreich-Wärmepumpen ermittelten die Forscherinnen und Forscher JAZ zwischen 3,3 und 4,7 bei einem Mittelwert von 4,1.
          1:1,5 kommt nur bei Pfuschern heraus. Das ist handwerklich eine absolute Fehlleistung und nichts, an dem man sich orientieren sollte.

        • Öl- und Gasheizungen mit Konstanttemperaturkessel erreichen nur einen Heizwert-Wirkungsgrad von etwa 70 %. Der Rest verpufft als ungenutzte Wärme oder unvollständige Verbrennung. Berücksichtigt man auch noch die Wärme, die mit dem entstehenden Wasserdampf durch den Schornstein verloren geht, ist der Gesamtwirkungsgrad dieser alten Anlagen deutlich unter 60%.
          Gas verbrennen geht auch nur mit viel Energieverlust. Egal ob man Strom draus macht oder die Wärme direkt nutzt.

        • Ich finde es nicht unbedingt hilfreich, wenn man bei der Entscheidungsfindung nur Argumente dagegen bemüht. Über das Thema Wirkungsgrad haben sich ja bereits andere ausgelassen. Was die Frage nach der Schallemission angeht – es gibt eine Seite des BWP, wo man sich das für viele Modelle ausrechnen lassen kann:

          https://www.waermepumpe.de/schallrechner/

          Wer ernsthaft einen Kauf erwägt, sollte auch die vieljährigen Klimatabellen des DWD für seinen Wohnort zu Rate ziehen. Die kosten nichts – nur eigene Zeit natürlich für die Auswertung 😉 Und in Youtube gibt es seriöse Vorträge, die einem ebenfalls als Entscheidungshilfe dienen können.

        • Es gibt Studien über einen größeren Zeitraum, die Aussage fähiger sind. Ich weiß
          nicht von was für Gasbrennern du ausgehst. Daten meines Zuhauses :
          1.Niedrigenergiehaus <65kw
          2. Gasbrennwerttherme, Wirkunggrad 94%, für Heizung und Warmwasser.
          3. nur Heizkörper
          4. beheizte Fläche 146 m2
          5. Be-und Endlüftung mit Wärmerückgewinnung.
          6. 4 Menschen im Haushalt
          Verbrauch im Jahr :
          1047- max.1300 m3 Gas für
          Heizung und Warmwasser.
          Warmwasserbereitung für uns durch tägliche Messungen zur gleichen Zeit über Jahre:
          0,3-max. 0,8m3 Gas pro Tag.
          Eine Solaranlage für Warmwasser war geplant, da ich unsicher war wurde keine montiert, war die „richtige Entscheidung“. Lohnt sich nur bei vielen Verbrauchern.
          Woher soll eigentlich der Strom kommen um all diese „
          Produkte“ zu betreiben?
          Wer meint das das durch Windkraft und Photovoltaik erzeugt werden kann muss schon „sehr naiv“ sein.
          Die Primarenergieerzeugung muss endlich umgestellt werden auf Technologien die man schon seit 100 Jahren kennt aber nicht haben will ,
          weil man dann kein Geld mehr
          verdienen kann!
          Ach ja, noch was zu Lüftungsanlagen: das sagt dir keiner. Eigentlich müssen die Anlagen einmal im Jahr gereinigt werden, was schnell 500 € oder mehr kosten kann wenn es eine Firma macht!
          Einsparung wo bist du ?

          • Die 94% Wirkungsgrad sind für den Endkunden irreführend und wurden von der Werbeabteilung gerne aufgegriffen. Der Wirkungsgrad eines Kessels ist allgemein definiert als die abgegebene Heizleistung des Kessels bezogen auf die ihm zugeführte Brennstoffenergie. Die im Brennstoff enthaltene Energie, die bei der Abkühlung der Verbrennungsabgase maximal nutzbar gemacht werden kann, ist allerdings abhängig von der Definition der Randbedingung, insbesondere in Bezug auf den vorhandenen Wasserdampf im Abgas.
            Wird dieser Wirkungsgrad über einen längeren Zeitraum gewichtet, um alle möglichen Betriebssituationen zu erfassen, spricht man vom Nutzungsgrad oder vom Norm-Nutzungsgrad. Es führt allerdings zu erheblichen Missverhältnissen, wenn man den Norm-Nutzungsgrad auf den Heizwert bezieht. So weisen moderne Öl- und Gas-Niedertemperaturheizkessel Norm-Nutzungsgrade von etwa 94% auf, was als ein sehr guter Wert gelten kann. Nimmt man aber statt des Heizwertes den Brennwert als Bezugsgröße oder Energiemaßstab, ergeben sich nur etwa 84% für den Gaskessel und 88% für den Ölkessel.
            Da geht also in der Realität leider eine nennenswerte Menge Energie „durch den Schornstein“, selbst bei modernster Technik.

  4. Es gibt kein Perpetuum mobile, das mit der teuersten Energie (=Strom) effizient heizt. Aber es gibt Wärmepumpen. Die „erzeugen“ mit 1 kWh Strom 3 bis 5 kWh Wärme. Jetzt sind die neuen Gaspreise wohl bei allen Direkt-Kunden angekommen. Und bei einer Verdreifachung des Gaspreises sieht heute die Wirtschaftlichkeits-Rechnung schon ganz anders aus .. die Strompreise sind nicht so extrem gestiegen ..

    Ich finde es toll, daß Du so viele Informationen gut verständlich zusammen gefaßt hast. Und daß Du kein extremes Pro oder Kontra vertrittst.

    Wir haben unsere Gasheizung jetzt so extrem „herunter geschraubt“ daß bei -10°C draussen die Heizung immer noch +20°C abliefert. Und das mit Heizkörpern, bei einer wärmepumpen-tauglichen Vorlauftemperatur von 40 °C. Es ist also jeden Versuch wert, erstmal den praktischen Test zu machen, wieviel Vorlauftemperatur man an Heizkörpern tatsächlich braucht. Jedes unnötige Grad zuviel kostet unnötig Geld.

    • Hallo Peter,
      danke für deine Rückmeldung. Wir haben unser Heizverhalten ebenfalls optimiert und stellen fest, dass wir dank unseres gut gedämmten Hauses aktuell
      deutlich weniger verbrauchen als im Vorjahr. Teuer wird es natürlich trotzdem, aber mittelfristig denke ich, dass unsere Entscheidung richtig war.
      Wie sich Strom- und Gaspreise in Zukunft entwickeln, kann keiner sagen.

      Viele Grüße,
      Patricia

  5. Hallo Patricia,

    als alter, unbelehrbarer Mann , Dorfbewohner und Kachelofenbesitzer mit Gastherme sitze ich die momentane Euphorie wegen einer Wärmepumpe aus.

    Ein wesentlicher Grund ist: der Strom soll in Zukunft von noch mehr Wind- und Solaranlagen produziert werden.
    Diese Anlagen werden massiv mit Steuergeldern gefördert.
    Diese Steuern werden insbesondere von Menschen bezahlt, die sich keine Solaranlagen etc leisten können. Deshalb sollen die (oft schon aus steuerlichen Gründen verschuldeten Vermieter) zusätzlich zur Kasse ‚gebeten‘ werde.

    Irgendwann wird der Realismus wieder Einzug halten in die verweichlichten Köpfe.
    Als Hausfrau kannst Du wesentlich besser rechnen als der durchschnittliche Finanzminister eines Bundeslandes in Deutschland.

    Zurück zum Thema: wenn also in Berlin, in Stuttgart oder Düsseldorf etc
    irgendjemand den Menschen weismacht, dass es ein Perpetuum mobile gibt, das mit der teuersten Energie (=Strom) effizient heizt: fällt mir nichts vernünftiges mehr ein.

    Schon jetzt ist klar berechnet worden, dass Solaranlagen und Windkraftturbinen (außer an der Küste) mehr kosten, als sie in ihrem Bestehen erwirtschaften können.

    Alles Gute wünsche ich Euch und allen, die noch rechnen können.

    Martin

    • So viele falsche Behauptungen in einem Beitrag – erstaunlich.
      Nur ein paar Punkte:

      – Wärmepumpe ist kein Perpetuum Mobile, sondern einfach nur ein sehr effizientes System zur Gewinnung von Wärme aus der Umwelt (die ist ab 1 Grad über dem absoluten Nullpunkt vorhanden, also auch im tiefsten Winter).
      – Photovoltaik rentiert sich (richtig verwendet) nach 10-15 Jahren komplett auf einem 1-Fam-Haus (inzwischen sogar inkl. Speicher), anders als das oft doppelt so teure Kfz vor der Tür des Hauses, das 23h am Tag rumsteht und nicht geteilt wird.
      – Windräder haben Ihre Kosten in wenigen Jahren erwirtschaftet
      – Photovoltaik (ab 2ct/kWh) und Windkraft sind erwiesenermaßen die günstigsten Wege zur Bereitstellung elektrischer Energie. Da kommt kein anderes Kraftwerk dran.
      – Aus steuerlichen Gründen verschuldete Vermieter sind Hausbesitzer und diese zahlen nur Steuern auf Gewinne (nach Abzug aller Unkosten und Abschreibungen auf das Gebäude).
      Wenn Du dich beim Hauskauf verschuldest, um es zu vermieten ist das Dein Problem.
      Ein Luxusproblem meine Meinung nach.
      – Zustimmung zu „alter unbelehrbarer Mann“, aber versucht habe ich es trotzdem

  6. Hallo,

    zunächst mal vielen Dank für die sorgfältige Untersuchung – so etwas suchte ich seit Monaten vergeblich.

    Beim Thema Wärmepumpen ist derzeit vieles in Bewegung – leider auch der Preis: Wenn ich heute auf die Thermondo-Seite gehe, lese ich da inzwischen schon

    „… ab 159 Euro mtl.“ .

    Woanders habe ich gelesen, dass man bei Thermondo auch einen sog. ISFP-Plan in Auftrag geben muss, um ein Mietangebot zu erhalten. Ein ISFP-Plan ist ja alles andere als umsonst. Ist der Dir in Deinem Angebot auch untergekommen?

    Noch ein Hinweis zu den Fördermitteln: Diese sind für Wärmepumpen Mitte August von der BaFa leicht verändert worden, und zwar nicht zum Besseren, wie ich feststellen musste.

    Viele Grüße

    Hans

  7. Hallo Patricia, vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich habe hebe heute den thermondo-mann im Haus gehabt. Er hat mir kurzfristig ein Angebot zugesagt, das ich aber noch nicht habe. Er hat erst mal € 206 ins Schafenster gestellt, was ich nich besonders preiswert finde. Wie ist thermondo denn auf „Deinen „Betrag gekommen ? Was war denn der Umfang der Modernisierung ?

    Liebe Grüße
    Andreas (der mal in Duisburg studiert hat 😉

    • Hallo Andreas,

      entschuldige die verspätete Antwort. Soweit ich das überschauen kann, hätte der Umfang unserer Modernisierung so ausgesehen:

      – Luft/Wasser Wärmepumpe LG Therma V Monobloc S 7 kW inkl. Design Cover und LG RS3 Remote Fernbedienung
      – Installation inkl. SLS Schalter, Überspannungsschutz, Leitungsschutzschalter etc.
      – Verlegen der Leitungen vom Hausanschlusskasten bis zum Zählerschrank bis 5 m
      – Abnahme der Anlage
      – Wärmepumpen-Pufferspeicher ohne Wäremtauscher 300 l
      -Rückbau vorhandener Gasleitungen und Zählerdemontage
      – Fundament-Erstellung und Hauseinführung inkl. 2 Kernbohrungen
      – Durchführung eines hydraulischen Abgleichs

      Viele Grüße,

      Patricia

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