
Rasenpflege endlich einfach erklärt: In 5 einfachen Schritten zum Traumrasen
Heute möchte ich euch zeigen, wie ihr eine Wiese voller Moos und Unkraut…
… in nur 6 Wochen mit relativ geringem Aufwand in einen saftig grünen Traumrasen verwandeln könnt.
Wenn ihr also z.B. Anfang April anfangt, werdet ihr euren Rasen Mitte Mai nicht wiedererkennen. Wichtig ist dabei, dass ihr euch nicht davor scheut, eine Erstverschlechterung in Kauf zu nehmen. Die muss es nämlich definitiv geben, wenn ihr echte Erfolge sehen wollt. Aber keine Sorge: Rasen wächst verdammt schnell und mit der richtigen Pflege werdet ihr euch in ca. 6 Wochen täglich darüber freuen, dass ihr das Projekt schöner Rasen endlich umgesetzt habt.
Die Grundregel lautet: Erst düngen (nicht zu früh), dann vertikutieren & nachsäen!
Die Grundlagen: 5 Punkte für einen perfekten Rasen
Fangen wir mit den Grundlagen an. Ein wirklich schöner Rasen braucht 5 Dinge:
- Einen gesunden Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 6,5
- Ausreichend Nährstoffe durch den richtigen Dünger
- Genügend Wasser, aber keine Staunässe
- Regelmäßiges Mähen auf eine Höhe von 4-5 cm
- Bekämpfung von Moos und Unkraut
Punkt #1: Ein gesunder Rasen benötigt einen Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 6,5
Bevor ihr mit der Optimierung eures Rasens startet, solltet ihr den pH-Wert des Bodens bestimmen, denn ein Wert zwischen 6 und 6,5 ist die Grundvoraussetzung für einen gesunden, schönen Rasen. Um den pH-Wert zu bestimmen, könnt ihr ein Analyseset Affiliate Link bestellen oder einfach pH-Teststreifen Affiliate Link für 3,95 € pro 80 Stück + etwas destilliertes Wasser (gibt’s z.B. im Drogeriemarkt) verwenden.
Nehmt zur Bestimmung einfach an ca. 3-5 Stellen mit einem Esslöffel etwas Erde aus ca. 5-7 cm Tiefe. Diese gebt ihr in einen Behälter mit destilliertem Wasser, wobei ihr pro EL Erde einen EL Wasser verwenden solltet. Rührt die Mischung gut um und wartet dann 5 Minuten, bevor ihr den Teststreifen in die Lösung haltet und den pH-Wert notiert. Optimaler Rasen pH-Wert: 6–6,5. Dieser Wert garantiert die beste Nährstoffverfügbarkeit (Stickstoff, Phosphor, Kalium).
Maßnahmen bei falschem pH-Wert des Rasens:
Ist der pH-Wert zu niedrig (pH < 5,5 = zu sauer), wird die Nährstoffaufnahme gestört und Moos kann sich schneller ausbreiten. Die Lösung ist: Kalk. Dieser sollte an einem trockenen Tag (ideal: Frühjahr oder Herbst) auf dem Rasen verstreut werden. Ist der pH-Wert zu hoch (pH > 6,5 = zu alkalisch), wachsen Unkraut und Klee besonders schnell und ein Eisenmangel kann begünstigt werden. Die Lösung ist in diesem Fall: Elementarer Schwefel, der im Frühling oder Herbst verstreut und leicht eingearbeitet werden sollte.
Punkt #2: Schöner Rasen benötigt ausreichend Nährstoffe durch einen stickstoffreichen Dünger im Frühjahr und Herbst
Durch den richtigen Dünger stellt ihr sicher, dass euer Rasen perfekt mit Nährstoffen versorgt ist, sodass er schnell und dicht wächst und saftig grün aussieht. Um beim Thema Dünger den Überblick zu behalten, solltet ihr wissen, dass es 3 Hauptnährstoffe gibt:
- Stickstoff (N): Fördert das Wachstum und das satte Grün, schwächt im Winter unnötig.
- Phosphor (P): Stärkt die Wurzeln des Rasens.
- Kalium (K): Fördert die Widerstandskraft bei Trockenheit oder Frost.
Auf der Verpackung wird die Zusammensetzung im NPK-Verhältnis angegeben – z.B. 20-5-8 für 20% Stickstoff (N), 5% Phosphor (P) und 10% Kalium (K). Beispiele für Dünger:
- Frühlingsdünger Affiliate Link NPK 20-5-8
- Sommerdünger Affiliate Link NPK 12-5-5
- Herbstdünger Affiliate Link NPK 11-4-21
Alternativ gibt es Allround-Dünger Affiliate Link wie diesen hier. Aus meiner Sicht ist ein solcher Dünger zwar ok, es ist aber grundsätzlich sinnvoller, den Rasen im Frühling mit mehr Stickstoff und im Herbst mit Kalium zu versorgen. Schließlich soll er ja im Frühling stärker wachsen und im Herbst widerstandsfähig gegen Kälte bzw. Frost werden.
Falls ihr ein Moos-Problem habt, ist der Zusatz von Eisensulfat Affiliate Link zum Dünger hilfreich.
Was ihr sonst noch wissen solltet:
- Dünger-Granulat lässt sich einfach und gleichmäßig verteilen, während Flüssigdünger besonders schnell wirkt.
- Organischer Dünger wirkt langsamer, ist dafür aber nachhaltig.
Tipp: Nach dem Düngen sollte der Rasen unbedingt intensiv gewässert werden, damit das Mittel schnell in den Boden gespült wird.
Punkt #3: Euer Rasen braucht genügend Wasser, aber keine Staunässe
Rasen braucht genügend Wasser. Folgende Punkte solltet ihr beim Wässern beachten:
- Damit der Rasen gesund bleibt, sollte er im Sommer im Idealfall morgens oder abends bewässert werden. In der Mittagshitze verdunstet das Wasser durch die starke Sonneneinstrahlung, bevor es in den Boden eindringen kann. Außerdem können Wassertropfen wie Lupen wirken und die Grashalme verbrennen.
- Es ist sinnvoller, den Rasen 2–3 Mal pro Woche ausgiebig (!) mit ca. 15–20 Litern pro m² zu gießen, als ihn täglich kurz zu bewässern. So wachsen die Wurzeln tief und der Rasen bleibt widerstandsfähig. Trockene Stellen könnt ihr gezielt nachgießen.
- Beachtet eure Bodenbeschaffenheit: Sandiger Boden benötigt häufiger Wasser, lehmiger speichert es länger.
Ein Rasensprenger Affiliate Link ist eine gut funktionierende, einfache und günstige Lösung. Falls sich die Nässe auf eurem Boden staut oder euer Boden zu lehmig ist, könnt ihr ihn mit einem Aerifizierer Affiliate Link aerifizieren. Es werden kleine Erdzylinder entnommen, die ihr anschließend mit Sand füllen könnt.
Punkt #4: Damit Rasen wachsen kann und gepflegt aussieht, muss er regelmäßig auf eine Höhe von 4 cm gemäht werden
Das regelmäßige Mähen sorgt für ein gesundes Wachstum und eine gepflegte Optik eures Rasens. Achten solltet ihr beim Mähen auf folgende Punkte:
- Der Rasen sollte trocken sein.
- Die Klingen des Rasenmähers sollten scharf sein.
- Eine Schnitthöhe von 4-5 cm ist ideal. Vor dem Vertikutieren: 3-4 cm. Im Sommer bei hohen Temperaturen: 5-6 cm.
- In der Wachstumsphase wird ein regelmäßiges Mähen 1x pro Woche empfohlen.
- Um den Rasen zu schonen, solltet ihr maximal ein Drittel der Halmlänge kürzen.
Rasenmäher-Empfehlungen:
- Akkumäher oder Elektromäher. Mit einem Mäher mit Mulchfunktion spart ihr euch die Entsorgung des Grünschnitts und versorgt den Rasen mit natürlichem Dünger sowie mehr Feuchtigkeit.
- Benzinmäher oder Mähroboter
Punkt #5: Bekämpfung von Moos und Unkraut
Ein dichter, gesunder Rasen ist und bleibt die beste Waffe gegen Unkraut. Die Grundlage hierfür ist – wie oben erwähnt – der richtige pH-Wert des Bodens. Konkrete Tipps gegen Unkraut:
- Moos: Mit Eisenpulver bestreuen, nach 2 Wochen vertikutieren. Boden kalken, wenn der pH-Wert zu sauer ist. Richtigen Rasen verwenden (z.B. Schattenrasen im Schatten), Nährstoffmangel durch Dünger ausgleichen, Staunässe durch Aerifizieren und Sanden verhindern.
- Klee: Stickstoffdünger verwenden und mit Eisen-Sulfat-Düngung arbeiten.
- Löwenzahn: Mit einem Unkraut-Stecher Affiliate Link inkl. Wurzel entfernen. Pusteblumen vorsichtig einsammeln und entsorgen!!
- Gänseblümchen: Mit dem Unkraut-Stecher ausstechen bzw. bei starkem Befall vertikutieren.
- Giersch: Giersch wird man nur sehr schwer wieder los. Hier hilft im Prinzip nur: Abdecken bzw. komplettes Umgraben.
Chemische Unkrautvernichter wie Banvel M bzw. sein Nachfolger Banvel Quattro Amazon Affiliate Link sind hochwirksam, sollten aber nur gezielt eingesetzt werden. Mit der Anwendung solltet ihr bis Mai warten (nach den Eisheiligen). Nach dem Mähen solltet ihr ca. 5-7 Tage warten, bevor ihr den Unkrautvernichter aufbringt, denn zu kurz geschnittene Blätter des Unkrauts verhindern die Wirkung. Das Mittel sollte abends verteilt werden. Am besten eignet sich ein Tag, an dem es 6 Stunden nach der Anwendung nicht regnet, damit das Mittel nicht abgespült wird.
Durch das Lüften bzw. Vertikutieren entfernt ihr nicht nur Klee und Gänseblümchen aus dem Rasen, ihr holt auch Unmengen von Moos aus dem Rasen. Beim ersten Versuch habe ich mich sehr gewundert, WIE VIEL Moos da in unserem Rasen steckte.
Zum Vertikutieren nutzen wir ein Kombi-Gerät, das je nach Einsatz sowohl für das Lüften des Rasens bei einem grundsätzlich guten Zustand…
… als auch für das Vertikutieren bei größeren Problemen verwendet werden kann.
Was ist die Reihenfolge bei der Rasenpflege? Hier folgt die exakte To-do-Liste für die Rasenpflege im Jahresverlauf, mit den besten Zeitpunkten für jede Aufgabe.
Rasenpflege im Frühjahr (März – Mai):
- Anfang März: Blätter, kleine Äste etc. vom Boden entfernen.
- Anfang bis Mitte März – also wenn natürliches Wachstum einsetzt: Mähen. Schnitthöhe: Nicht zu kurz. Maximal 1/3 des Halmes abmähen (also 4 cm von 12 cm langem Rasen). Mindesthöhe: 5-6 cm. Das Gras sollte vor dem Mähen trocken und das Messer des Rasenmähers scharf sein.
- Mitte März: pH-Wert des Bodens testen und durch Kalk (zu niedrig) oder Schwefel (zu hoch) ausgleichen. Der Boden darf nicht mehr gefroren sein. Kalk einwässern. 2 Wochen warten, bis gedüngt werden kann.
- Ende März/Anfang April: Wenn die Bodentemperatur über 8 Grad liegt bzw. die Forsythien blühen (ab ca. 20.03.): Mit einem Langzeit-Frühjahrsdünger düngen. 2 Wochen warten, bis vertikutiert werden kann. Konkrete Empfehlungen zum richtigen Zeitpunkt der Düngung findet ihr hier.
- Anfang/Mitte April: Rasen auf 3-4 cm mähen und vertikutieren (2-3 mm, nicht tiefer), bei verdichtetem Rasen oder Staunässe zusätzlich aerifizieren. Gleich danach: Nachsäen, indem ihr Erde + Rasensamen mischt, die Erde anfeuchtet, 24 Std. wartet und die Mischung dann auf den kahlen Stellen verteilt.
- April – Mai: Bewässerung starten, wenn es länger trocken bleibt, 1x pro Woche mähen, Schnitthöhe ca. 4-5 cm.
- Mitte Juni: Zweite Düngung mit einem Sommerdünger, der weniger Stickstoff und mehr Kalium enthält.
- Mitte Oktober: Dritte Düngung mit einem Herbstdünger mit hohem Kaliumanteil.
- Anfang November: Letzter Schnitt (3-4 cm).
FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Rasenpflege
Wann bzw. wie oft muss man einen Rasen bewässern? Wenn Grashalme sich nicht von alleine aufrichten, nachdem man draufgetreten ist, muss der Rasen gewässert werden. Alle drei bis vier Tage mit etwa 10 bis 15 l pro m².
Wieso greifen Unkrautvernichter nur das Unkraut, nicht aber den Rasen an? Sie enthalten einen naturidentischen Wirkstoff, der das Wachstum von zweikeimblättrigen Pflanzen hemmt. Einblättrige Gräser bleiben davon verschont.
Kann man Rasen im Herbst (Ende September) neu anlegen / nachsäen / Lücken schließen? Ja.
Wann soll man Rasen vertikutieren / düngen? Anfang April: Düngen. Mitte April: Vertikutieren.
Kann man Rasen im Herbst vertikutieren? Vertikutieren kann man bis September, „lüften“ immer.
Wo ist der Unterschied zwischen vertikutieren, aerifizieren und lüften? Beim Vertikutieren werden Moos, Rasenfilz und abgestorbenes Pflanzenmaterial aus der obersten Bodenschicht entfernt. Das Lüften funktioniert ähnlich, ist aber weniger intensiv/strapaziös und kann regelmäßig durchgeführt werden. Beim Aerifizieren wird verdichteter Boden durch das Einstechen von Löchern mit speziellen Hohlspoons oder Stacheln gelüftet. So können Wasser und Nährstoffe besser eindringen. Bei lehmigen Böden ist es in Kombination mit einem Sanden zu empfehlen. Hier habe ich erklärt, wie wir unseren Boden aerifizieren.
Ist günstiger Dünger (z.B. von Action) empfehlenswert? Das kann man pauschal nicht sagen, denn es kommt auf die Inhaltsstoffe an. Den günstigen Action-Dünger habe ich mir angeschaut und fand ihn nicht überzeugend. Mit 4,59 € für 3 kg organischen Dünger aus Geflügelmist und Knochenmehl ist er zwar sehr günstig, er hat aber ein NPK-Werte-Verhältnis von 4/3/5, was aus meiner Sicht nicht überzeugend ist. Der Stickstoffgehalt sollte bei mind. 10-15% liegen.
Empfehlenswerte Produkte zur Rasenpflege
- Unkrautstecher Amazon Affiliate Link zum Entfernen von Löwenzahn, Disteln, Brennnesseln, Gänseblümchen etc.
- Aerifizierer Affiliate Link
- 2-in-1 Elektro-Vertikutierer bzw. Lüfter Amazon Affiliate Link für Flächen von bis zu 400 qm
- Akku-Rasenmäher Affiliate Link
- Rasenkanten-Schneider Affiliate Link
- Mäh-Roboter Affiliate Link
- Streuwagen Affiliate Link für das gleichmäßige Auftragen von Dünger, Rasensamen, Kalk
- Grünschnitt-Säcke Affiliate Link
Außerdem: Gartenhandschuhe, ein Rechen, eine Harke.
So, nun hoffe ich, dass euch mein Beitrag gefallen hat und bin wie immer gespannt auf euer Feedback und eure Fragen. Habt ihr Tipps für empfehlenswerte Produkte zum Thema Rasenpflege? Oder den BESTEN Rasenmäher überhaupt? Dann schreibt mir gerne!
Liebe Grüße,
Weitere lesenswerte Beiträge findet ihr hier auf meinem Blog:
- Unser Gartentrampolin: Allgemeine Tipps & Kaufberatung
- Aerifizieren leicht gemacht: Unsere DIY Alternative zum Rasenspecht
- So einfach baut ihr eine Poolumrandung aus Paletten
- Unser Rollrasen Erfahrungsbericht
Einfacher Rasenpflegeplan:

Anleitung
- Anfang März: Blätter, kleine Äste etc. vom Boden entfernen.
- Anfang bis Mitte März - also wenn natürliches Wachstum einsetzt: Mähen. Schnitthöhe: Nicht zu kurz. Maximal 1/3 des Halmes abmähen (also 4 cm von 12 cm langem Rasen). Mindesthöhe: 5-6 cm. Das Gras sollte vor dem Mähen trocken und das Messer des Rasenmähers scharf sein.
- Mitte März: PH-Wert des Bodens testen und durch Kalk (zu niedrig) oder Schwefel (zu hoch) ausgleichen. Der Boden darf nicht mehr gefroren sein. Kalk einwässern. 2 Wochen warten, bis gedüngt werden kann.
- Ende März/Anfang April: Wenn die Bodentemperatur über 8 Grad liegt bzw. die Forsytien blühen (ab ca. 20.03.): Mit einem Langzeit-Frühjahrsdünger Affiliate Link (z.B. NPK 20-5-8) wie diesem hier düngen. 2 Wochen warten, bis vertikutiert werden kann. Konkrete Empfehlungen zum richtigen Zeitpunkt der Düngung findet ihr hier.
- Anfang/Mitte April: Rasen auf 3-4 cm mähen und vertikutieren (2-3 mm, nicht tiefer), bei verdichtetem Rasen oder Staunässe zusätzlich aerifizieren. Gleich danach: Nachsäen, indem ihr Erde + Rasensamen mischt, die Erde anfeuchtet, 24 Std. wartet und die Mischung dann auf den kahlen Stellen verteilt.
- April – Mai: Bewässerung starten wenn es länger trocken bleibt, 1 x pro Woche mähen, Schnitthöhe ca. 4-5 cm.
- Mitte Juni: Zweite Düngung mit einem Sommerdünger, der weniger Stickstoff und mehr Kalium enthält.
- Mitte Oktober: Dritte Düngung mit einem Herbstdünger mit hohem Kaliumanteil.
- Anfang November: Letzer Schnitt (3-4 cm)
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