Erfahrungsbericht: Braucht man wirklich einen sogenannten Beefer, um das perfekte Steak zuzubereiten?
Als ich vor ca. 8 Jahren zum ersten Mal von einem neuen Grill namens Beefer hörte, war ich fasziniert: In nur 90 Sekunden sollte der Oberhitzegrill dank seiner Infrarottechnologie das perfekte Steak zaubern – und mit einer Temperatur von bis zu 800 Grad dafür sorgen, dass nicht nur eine perfekte Kruste, sondern auch leckere Röstaromen entstehen. Aufgrund des hohen Preises (ca. 800 €) kam ein Kauf für mich damals allerdings nicht infrage.
Inzwischen gibt es zahlreiche günstige Beefer Alternativen für unter 200 € (-> Profi Cook Beef Steaker, Gourmet Maxx Beef Grill) und selbst Aldi hatte mit dem sogenannten Beefmaker im letzten Jahr einen Oberhitzegrill für 149 € im Angebot.
Ich habe in den letzten Wochen diverse Bewertungen im Internet gelesen und bin über die Grill-Profi Seite livingbbq.de auf den: Tepro Toronto Steakgrill *Affiliate Link aufmerksam geworden, der ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis bietet. Von meinen Erfahrungen mit diesem Gerät möchte ich nun berichten. Außerdem möchte ich folgende Fragen beantworten:
- Wie grillt man das perfekte Steak in einem Oberhitzegrill (-> und warum lohnt sich der Kauf eines Grillthermometers?)
- Wo liegen die Vorteile eines speziellen Steakgrills?
- Für wen lohnt sich der Kauf eines Oberhitzegrills?
Zunächst möchte ich euch aber erstmal mit allgemeinen Informationen versorgen.
Allgemeine Infos über den Tepro Toronto Steakgrill
Der Tepro Grill ist ca. 23 x 58 x 40 cm groß, 11, 5kg schwer und macht einen soliden, hochwertigen Eindruck.
Die Vorteile im Überblick
- Leistungsstarker Keramik-Infrarotbrenners (in 90-120 Sekunden von 0 auf ca. 800 °C).
- Das Hochformat inkl. der Möglichkeit, die Position des Fleisches durch die Rosthalteeinschübe selbst zu bestimmen. Bei den flachen Grills (z.B. dem Beefmaker von Aldi) befindet sich das Fleisch beim Nachgaren oft zu nah am Brenner und dunkelt dann zu schnell nach.
- Gute Verarbeitung
- Einfache Reinigung: Die Grillroste und Schalen lassen sich einfach entnehmen und auch die Rosthaltereinschübe lassen sich problemlos reinigen. Auf dem Boden des Grills gibt es zudem ein intelligentes Fettablauf-System – inkl. Fettschublade.
- Günstiger Preis (ca. 175 € – in einigen Supermärkten / Baumärkten gibt es z.T. sogar Angebote für unter 150 €!)
Zusammenbau bzw. Aufbau des Beefers:
Das benötigt ihr:
- Eine 1,5 V Batterie (AA) für die elektrische Zündung (der + Pol muss nach Außen zeigen).
- Eine Gasflasche ( LPG / Butan 50mbar; Propan 50mbar) -> ich habe die 5 kg Gasflasche unseres Gasgrills verwendet. Lasst euch nicht durch den Aufdruck 30 bar irritieren – dieser bezieht sich auf den Flaschendruck. Der Druckregler an der Leitung, die zum Grill führt, sorgt dafür, dass dort 50 mbar ankommen.
- Evtl. etwas Olivenöl und ein trockenes Tuch.
Der Zusammenbau ist wirklich einfach und auch für Grill-Anfänger wie mich in wenigen Minuten zu meistern:
- Zuerst steckt ihr die Batterie in den Zünder und steckt den Drehknopf auf den Grill.
- Dann spült ihr die Grillschalen und legt sie bereit.
- Idealerweise reibt ihr den Grill nun kurz an allen zugänglichen Stellen mit etwas Olivenöl ein und poliert dieses anschließend ein. So ist euer Grill gegen Flugrost geschützt, der schnell auf Edelstahlflächen entsteht, wenn diese nicht regelmäßig gereinigt und gepflegt werden.
- Als nächstes sucht ihr euch einen Aufstellort und verbindet das orange Kabel mit der Gasflasche bzw. dem Grill (Achtung: Es handelt sich um ein Linksgewinde).
- Nun dreht ihr die Gasflasche auf, drückt den Zünder und dreht diesen dabei. Nach einem kurzen Klicken hört ihr, wie der Grill zündet. Es kann gut sein, dass ihr einige Versuche benötigt.
- Vor der ersten Nutzung solltet ihr ihn 5-10 Minuten laufen lassen, um Schadstoffe die bei der Produktion entstanden sind, zu verbrennen. Anschließend benötigt ihr dann jeweils nur noch 2-3 Minuten zum Aufheizen.
Tipp: Weil der Platz auf dem Esstisch während des Essens für gewöhnlich nicht für das Aufstellen eines Grills reicht und der Toronto Oberhitzegrill keinen Ständer besitzt, eignet sich ein kleiner Tisch perfekt, um den Steakgrill aufzustellen. Einen solchen Tisch gibt es z.B. günstig bei IKEA:
Mein 1. Versuch: Steaks grillen für Anfänger mit dem Tepro Toronto
Nun möchte ich euch kurz von meinem ersten Grillversuch berichten und euch zeigen, wie ihr im Steak-Grill ganz einfach ein perfekt karamellisiertes Steak zubereiten könnt.
Das benötigt ihr:
- hochwertiges Steak (Raumtemperatur)
- Fleischthermometer
- Salz
- Pfeffer
- Küchenhandschuhe
- einen Teller, den ihr vor den Grill legen könnt
Um euer Steak möglichst gleichmäßig zu garen, legt ihr es zunächst auf das kalte (!) Grillrost. Ich habe das bei meinem 1. Versuch falsch gemacht, weil ich nicht bedacht hatte, dass das Steak durch die extreme Oberhitze ja ohnehin extrem scharf angebraten wird und die kurze Hitze von unten somit überflüssig ist.
Wenn der Grill seine Betriebstemperatur erreicht hat, schiebt ihr das Steak (bzw. die Steaks) möglichst nah unter die Heizfläche. Ihr könnt nun dabei zuschauen, wie das Fleisch innerhalb kürzester Zeit (ca. 50 – 90 Sekunden) eine herrlich dunkle Kruste erhält. Mein Tipp: Schaut auf die Stoppuhr, damit euer Fleisch von beiden Seiten gleichmäßig gart.
Anschließend legt ihr das Fleisch wahlweise mit etwas Butter in eine der beiden Grillschalen oder mit dem Grillrost über die Grillschale, die ihr wiederum auf den Boden des Grills legt. Nun reduziert ihr die Hitze auf ein Minimum und lasst das Fleisch ziehen, bis es den gewünschten Gargrad erreicht hat.
Na das sieht doch super aus, oder was meint ihr?
Besonders einfach und genau lässt sich der Gargrad natürlich mithilfe eines Grillthermometers / Fleischthermometers bestimmen. Dieses verfügt über 1-2 Sonden, die die Temperatur im Inneren des Fleisches kontinuierlich messen, bis der vorab eingestellte Wert erreicht wurde. Ich bin mit diesem Gerät *Affiliate Linkzufrieden, dass sich per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden lässt, sodass man auch vom Tisch aus jederzeit die aktuelle Temperatur im Fleisch erkennen kann.
Aber Achtung: Ihr solltet unbedingt bedenken, dass in einem Oberhitzegrill extrem hohe Temperaturen von bis zu 800 Grad entstehen. Viele Sonden / Fühler sind aber nur bis ca. 250 – 300 Grad konzipiert und können schmelzen. Deshalb solltet ihr diese erst in´s Fleisch stecken, bevor ihr dieses in´s untere Fach des Grills schiebt und im Zweifelsfall die 2. Grillschale über das Fleisch schieben, um die Sonden (und das Fleisch) vor zu starker Hitze von oben zu schützen.
Richtwerte für die ideale Kerntemperatur von Rindersteak lauten dabei:
Englisch / Rare: 55 °C
Medium: 53 – 56 ° C
Medium +: 57-59 °C
Durchgebraten / Well Done: 60 – 63 °C
Vorteile eines Oberhitzegrills:
Zusammengefasst bietet ein Oberhitzegrill ziemlich viele Vorteile:
- Die Oberfläche des Steaks wird innerhalb weniger Sekunden „schockgegrillt“ und karamellisiert
- Das Steak wird extrem schnell gegart
- Das Innere des Fleisches wird vor der Hitze geschützt und bleibt besonders saftig.
- Herabtropfende Fleischsäfte verbrennen nicht und so entstehen keine schädlichen krebserregenden Dämpfe.
Warum ich mich am Ende dennoch gegen einen weiteren Grill in unserem Haushalt entschieden habe, obwohl mich der Geschmack des Steaks begeistert hat? Nun, das hat nicht nur mit meinem immer noch aktuellen Minimalismus-Projektes zu tun, das mich dazu bringt, Kaufentscheidungen stets gut zu überdenken. Es hat auch damit zu tun, dass wir höchstens 2-3 x pro Jahr Rindersteaks essen, und sich eine Anschaffung aus meiner Sicht daher nicht rechnet. Außerdem gelingen mir die Steaks in meiner schmiedeeisernen Pfanne *Affiliate Linkinzwischen ebenfalls RICHTIG gut.
Fazit: Für wen lohnt sich denn nun der Kauf eines Oberhitzegrills?
Meine Einschätzung lautet: Ein Oberhitzegrill lohnt sich in erster Linie für echte Steak Fans, die Wert auf ein perfektes Grillergebnis legen. Außerdem ist er eine nette Geschenkidee für jeden Hobbykoch, der genug Platz für ein weiteres Gerät in seiner Garage bzw. im Keller hat und sich über innovative Spielereien freut. Aufgrund meiner positiven Erfahrung würde ich persönlich nicht zum Original für knapp 800 € greifen, sondern mich aufgrund des großen Preisunterschiedes bei ähnlicher Leistung für die günstigere Alternative von Tepro entscheiden.
Demnächst möchte ich übrigens mal versuchen, ein Steak rückwärts zu grillen. Wie das funktioniert, könnt ihr z.B. hier auf dem Blog livingbbq meines Bloggerkollegen und Grillprofis Olly nachlesen, der den Tepro Grill übrigens ebenfalls getestet hat und zu einem positiven Ergebnis kam.
So, nun hoffe ich wie immer, das euch mein Beitrag gefallen hat. Habt ihr noch Fragen? Oder habt ihr selbst bereits Erfahrungen mit einem Beefer oder einem ähnlichen Steakgrill gemacht? Dann freue ich mich über eure Kommentare.
Viele Grüße,
PS: Dieser Beitrag ist nicht im Rahmen einer Kooperation entstanden. Ich freue mich daher sehr, wenn ihr vor einer Bestellung bei Amazon auf einen meiner Affiliate-Links in diesem Beitrag klickt. Für euch entstehen so keine Mehrkosten – ihr unterstützt aber meine Arbeit!
Ich würde mir dafür auch kein Zusatzgerät anschaffen wollen – auch wenn ich gute Steaks liiiebe und wir öfter eins machen als Ihr.
Da bin ich ganz deiner Meinung! 🙂
Hoffentlich findet mein Mann deinen Testbericht nicht – sonst landet das Ding doch noch auf unserem Balkon. Bisher konnte ich meinen Liebsten mit dem Preis abschrecken, aber das von dir beschriebene Ergebnis und preiswerte Variante würden ihn zum sofortigen Kauf motivieren.
Uh – das kann ich gut verstehen. Wobei: Ich freu´ mich natürlich über jeden Blog Besucher! 😉
Bei uns ist mein Mann der Grillmaster. Er übt noch, das perfekte Steak hinzubekommen. Nachdem wir vor ein paar Jahren von Holzkohle (Weber Grill) auf Gas (Outdoorchef) umgestiegen sind, sind wir sehr zufrieden. Bei uns muss das Steak nicht perfekt sein. Wir freuen uns schon, wenn es nicht verbrannt ist. Von Holzkohle zu Gas ist schon eine Umstellung. Ich würde den Steakgrill auch nur als nette „Spielerei“ sehen. Aber toll, dass du ihn getestet hast. LG Kerstin
Ja, mich interessieren neue Dinge einfach sehr – aber inzwischen ist der Druck weg, auch immer gleich alles besitzen zu müssen. 😉
Ganz liebe Grüße,
Patricia