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Wie kommt die Milch in den Supermarkt?
Ich habe vor Kurzem gemeinsam mit meiner Schwägerin sowie meiner 5-jährigen Nichte und meinem 7-jährigen Neffen einen Milchhof in Willich besucht und mir mal angeschaut, wie es dort hinter den Kulissen aussieht. Heute möchte ich euch hier auf dem Blog erzählen, was wir dabei gelernt haben, also:
- Welche Informationen sich auf dem Rinderpass befinden
- Was es mit dem blauen Chip aufsich hat, den die Kühe um den Hals tragen
- Wofür ein Futtermittelberater benötigt wird
- Wie viel Geld ein Bauer aktuell für einen Liter Milch erhält
Außerdem erfahrt ihr am Ende des Beitrags, wie uns die frische Milch aus der Milchtankstelle geschmeckt hat.
Der Milchhof
Der Hof der Familie Stauten liegt in Willich-Neersen zwischen Krefeld und Mönchengladbach…
… und bietet Platz für ca. 320 Milchkühe.
Der Rinderpass
Die Kälber, die auf dem Hof geboren werden, erhalten gleich nach der Geburt den in Deutschland vorgeschriebenen Rinderpass sowie die im Bild zu erkennenden gelben Ohrmarken zur eindeutigen Identifizierung. Der Rinderpass enthält alle wichtigen Daten über das jeweilige Tier und reist stets mit der Kuh.
Folgende Angaben findet man dort:
- Ohrmarkennummer
- Geburtsdatum
- Geschlecht
- Rasse
- Ohrmarkennummer der Mutter
- Daten des Geburtsbetriebes bzw. Angaben zur Herkunft bei Einfuhr
- Registriernummer jedes Halters bzw. Besitzers
Eine Smart-Watch für Kühe?
Außerdem tragen die Kühe bei Familie Stauten einen kleinen blauen Chip um den Hals, der die wichtigsten Informationen speichert. Dieser Chip ermöglicht es unter anderem, die genaue Milchmenge und Melkdauer jeder einzelnen Kuh zu erfassen und diese bei Problemen zur genaueren Beobachtung automatisch von der Gruppe zu trennen. Auch regelmäßig wiederkehrenden Termine (z.B. Klauenpflege, Fruchtbarkeit etc.) können dank der smarten Apple Watch Alternative für Kühe ohne großen Aufwand nachgehalten werden.
Optimierte Nährstoffe dank des Futtermittelberaters
Da der Nährstoffgehalt und somit auch die Qualität der Milch stark davon abhängt, wie ausgewogen die jeweilige Kuh ernährt wird, wird beim Thema Futter nichts dem Zufall überlassen: Der Mais, der vom Bauern selbst angebaut und zu Maissilage verarbeitet wird, wird in regelmäßigen Abständen in einem Labor analysiert. Anschließend gibt ein sogenannter Futtermittelberater Empfehlungen zur Ergänzung von Mineralstoffen und Kraftfutter, sodass stets eine ideale Nährstoffversorgung sichergestellt wird. Vorbildlich.
So funktioniert das Melken im Jahr 2022
Die 320 Kühe werden 2 x täglich gemolken. Der Vorgang läuft überwiegend automatisiert ab – nur die Reinigung des Euters sowie das Anmelken erfolgen von Hand.
Insgesamt sind 3 Personen ca. 2 Stunden lang mit dem Melkvorgang beschäftigt.
„Smart farming“: Das Melken selbst wird von einer Melkmaschine übernommen.
Während des Melkens wird die exakte Milchmenge (rechter Wert) sowie die Melkzeit in Minuten (linker Wert) automatisch erfasst und auf dem blauen Chip (siehe oben) , den die Kuh bei sich trägt, gespeichert. Der Durchschnittswert pro Kuh liegt bei 25 Litern Milch pro Tag.
Die Milch gelangt anschließend in einen solchen Kühltank…
… und wird in dieser Milchtankstelle direkt an Endverbraucher verkauft. Der Preis von 1 € pro Liter ist aktuell natürlich sehr verlockend.
Die Milch, die nicht über die Milchtankstelle verkauft werden kann, wird an eine Molkerei verkauft, dort weiterverarbeitet, verpackt und an Supermärkte ausgeliefert. Die Molkereiten zahlen den Bauern aktuell (Stand Juni 22) 51,58 Cent pro Liter, was zwar deutlich mehr ist, als noch 2016 (damals lag der Milchpreis bei 22,51 Cent), relativiert sich aber aufgrund der stark gestiegenen Produktionskosten (Diesel, Gas, Strom, Dünger etc).
Fazit:
Uns hat die frische Vollmilch richtig gut geschmeckt. Schade, dass der Hof 30 Autominuten entfernt liegt, sonst würden wir regelmäßig vorbeischauen, um Milch, Käse und auch Wurst direkt vom Erzeuger zu kaufen. Habt ihr schon mal eine Milchtankstelle besucht?
Falls ihr noch weitere Fragen habt, könnt ihr euch hier auf dem Facebook-Account von Dialog Milch informieren.
Viele Grüße,
PS: Weitere Infos zum Thema Milch, über die Nährstoffdichte von Milch und Milchalternativen bzw. darüber, worauf ihr beim Milchkauf im Supermarkt achten solltet, folgen demnächst in einem weiteren Blogbeitrag.
Hier findet ihr wie immer die passende Vorlage für eure Pinterest Pinnwand:
Für den Impuls bedanke ich mich sehr;)
Gruß
Gloria