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Endlich sind sie vorbei: Die Zeiten in denen wir abends das Badezimmerfenster schließen mussten, um nicht die halbe Siedlung an unseren „Meinungsverschiedenheiten“ rund um das Thema Zähneputzen teilhaben zu lassen!

 

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Was letztendlich geholfen hat?

Ich denke da gab es nicht „den einen Tipp“,  es war viel mehr die Kombination der einzelnen Punkte, die langfristig zum Erfolg führte.

 

Dabei sah es eine Zeit lang gar nicht danach aus:

Egal wie viel Mühe ich mir gab – alle Versuche scheiterten kläglich:  2 neue Zahnbürsten (eine davon elektrisch), eine Handpuppe, eine CD mit lustiger Musik, ein Spiegel, ein Karius & Baktus Buch, eine Sanduhr und 3 verschiedene Zahnpasten, später waren wir immer noch  da, wo wir angefangen hatten: Der Mund blieb zu.

 

Alle Motivationsversuche waren gescheitert – und doch führte ja kein Weg daran vorbei, dass die Zähne geputzt werden mussten.

 

Erst ein Belohnungssystem brachte bei uns den Durchbruch!

 

Das Belohnungssystem:

Damals hatte ich noch nicht diese praktischen Vordrucke und nahm deshalb einfach ein Blatt Papier, das ich an den Kühlschrank hängte: Für jeden Tag an dem es kein Theater beim Zähneputzen gab, bekam meine Tochter einen lachenden Smiley.

 

Kein Smiley = Keine Süßigkeiten am nächsten Tag.

 

Das klappte eine Zeit lang richtig gut und das Süßigkeiten-Verbot hatte ja sogar noch einen richtigen Bezug zum Thema Zähne putzen.

 

 

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Gleichzeitig versuchte ich  immer wieder das Zähneputzen durch neue Zahnbürsten, Plaque-Färbemittel* etc. interessanter zu gestalten und mich nicht auf Diskussionen einzulassen, sondern einfach konsequent zu bleiben.




Es ist nämlich extrem wichtig von Anfang an auf die richtige Zahnpflege zu achten, denn Zahnschmerzen sind nicht nur schmerzhaft, sondern ein echtes Risiko für die Gesundheit:

 

Über Entzündungen im Zahnfleisch können Krankheitserreger aus dem Mund in die Blutbahn gelangen und so z.B. Atemwegserkrankungen, Herzklappenstörungen oder Krankheiten wie Rheuma auslösen!

 

Gesunde Milchzähne bilden die Grundlage für eine gesunde Zukunft, denn wenn schon die Milchzähne Karies haben ist die Gefahr groß, dass auch die bleibenden Zähne (die ja bereits im Kiefer angelegt sind) angegriffen werden!

 

Außerdem sind die Milchzähne wichtig für die Sprachentwicklung (einige Laute werden gebildet, indem z.B. die Zunge hinter die Schneidezähne geschoben wird).




Zähneputzen muss also sein. Aber wie schafft man es, den Kindern dieses Ritual zu vermitteln?

 

1. Dem Kind erklären, warum Zähne putzen so wichtig ist!

Es ist gut, wenn das Kind versteht, warum Zahnpflege so wichtig ist. Dabei helfen altersgerechte Bücher wie z.B.:

Jakob-Bücher: Jakob und seine Zahnbürste* oder  Karius & Baktus*.

 

 

2. Das Kind selbst putzen lassen!

Schon sehr kleine Kinder können damit anfangen, ihre Zähne spielerisch zu putzen. Die Eltern sollten allerdings  bis  zum Ende der Grundschulzeit unbedingt 1 x täglich nach putzen!

 

3. Vorbild sein!

Viel wichtiger als das, was man Kindern erzählt ist das, was man vorlebt. Wenn die Kinder also sehen, dass die Eltern das Thema Zahnpflege ernst nehmen, wird  Zähneputzen irgendwann auch für sie zur Routine.

 

4. Regelmäßig zum Zahnarzt gehen!

Am besten schon ab dem 1. Zahn. So kann sich das Kind spielerisch an den Zahnarztbesuch gewöhnen und baut keine Ängste auf. Außerdem kann Karies so frühzeitig entdeckt und ohne Schmerzen behandelt werden.

 

Mittlerweile gibt es in vielen Großstädten spezielle Kinderzahnarztpraxen, die sich besonders gut auf die Ängste und Sorgen von Kinder einstellen können.

 

5.  Regelmäßig neue Zahnbürsten kaufen!

Kinder haben mehr Spaß am Zähneputzen, wenn sie sich ihre Zahnbürste selbst aussuchen dürfen! Eine elektrische Zahnbürste* macht nicht nur Spaß, sie entfernt Beläge auch besser, als kleine Kinder das selbst mit der Handzahnbürste hinbekommen würden.

Ausführliche Info´s zum Thema: „Die richtige elektrische Zahnbürste für Kinder“ gibt es auch hier.

 

 

 

6. Zahnpasta kaufen, die den Kindern schmeckt!

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt für Kinder unter 6 Jahren Kinderzahnpasta mit Fluorid (500 ppm Fluorid -> steht auf der Zahnpastatube). Ab 6 Jahren wird dann mehr Fluorid benötigt, um die Zähne optimal zu versorgen. Kaufen Sie die Zahnpasta mit den Kindern gemeinsam und lassen sie die Kinder diese zu Hause probieren. Wenn die Zahnpasta gut schmeckt, macht das Zähne putzen automatisch mehr Spaß.

 

7. Produkte wie „Plaque-Färbemittel“ nutzen, um das Thema Karies anschaulich zu erklären!

Ich erinnere mich noch daran, dass es in meiner Kindheit eine Fernsehwerbung gab, in der Kinder eine kleine Färbetablette lutschten und anschließend den Zahnbelag sehen konnten, der nach dem Putzen übrig geblieben war. Das hat mich damals als Kind so fasziniert, dass ich meine Mutter überredet habe diese Tabletten zu bestellen. Heute gibt es solche Produkte* in div. Online-Shops, das Ergebnis ist das Selbe: Die Kinder können genau erkennen, an welchen Stellen sie gründlicher putzen müssen. Das motiviert sie und sie putzen dann immer für einige Tage / Wochen besonders gründlich. Irgendwann lässt der Effekt nach, dann kann man das ganze aber einfach noch mal wiederholen. 😉

Auch dieses Belohungssystem kann dabei helfen, Diskussionen zu vermeiden!

(-> die Kinder können Sterne sammeln wenn sie ihre Zähne ohne Diskussion gründlich putzen, und diese dann gegen Prämien eintauschen)

 

 

Außerdem wichtig zu wissen:

 

Auf keinen Fall die Zähne putzen, nachdem säurehaltige Lebensmittel (Äpfel, Apfelsinen, Erdbeeren, saure Süßigkeiten, o.Ä..) gegessen wurden!

 

 

Die Säure in den Lebensmitteln weicht den Zahnschmelz auf. Putzt man nun kurz danach die Zähne, wird der schützende Zahnschmelz „runter“ geputzt was den Zähnen langfristig schadet! Milch hilft übrigens dabei, die Säure schneller zu neutralisieren.

 

 

P.S.: Für uns ist Zahnpflege selbstverständlich und Zahnarztbesuche von Kindern werden von der Krankenkasse übernommen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass das eigentlich ein Luxus ist, denn in vielen Ländern ist die Lage anders: Dort sind Kinder auf Hilfsorganisationen angewiesen, die sie durch Gesundheitsprojekte** unterstützen, weil für einen Zahnarztbesuch sonst einfach das Geld fehlt!

 

 

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Ich freue mich, wenn du meinen Beitrag teilst:

18 Comments on Endlich keine Diskussionen mehr um´s Zähneputzen!

  1. Danke für die Tipps zum Zähne putzen. Ich habe bis jetzt immer morgens und abends Zähne geputzt und möchte auch meinen Kindern beibringen, dass man oft zum Zahnarzt muss, wenn man nicht regelmäßig die Zähne putzt. Gut zu wissen, dass man Kinder selber putzen lassen und ein gutes Vorbild sein sollte.

  2. Die Idee mit dem Belohnungssystem klingt ja interessant! Danke! Wir putzen Zähne aber nicht nur uns selbst, sondern auch den Tieren und Puppen. Das ist schon zur Gewohnheit geworden, mit einem großen Spaß! Danke für den Erfahrungsaustausch!

  3. Meine Nichte ist jetzt 4 Jahre Alt. Es war nie so schwer, ihr zu sagen, dass sie sich die Zähne putzen soll. Plötzlich hört sie eines Tages einfach auf, es zu tun. Ich und meine Schwester suchen noch Idee, wie wir ihr sicherstellen, ihre Zähne zu putzen. Wir besuchen auch nächste Woche unserer Kinderzahnärztin, um darüber zu diskutieren.

  4. Also bei mir haben nur abschreckende Bilder geholfen. Das Zähneputzen ging nach der Schocktherapie besser. Heute gehe ich sogar zum Zähne bleichen, weil ich möchte, dass meine Zähne sauberer sind. Meine Schwester versucht auch die Kinder dazu zu überreden.

  5. Kinder können einfach so einen Dickkopf haben 😀 Bei meinen hat ein Zahnputzlied irgendwann wunder bewirkt. So konnte die Zahnpflege wirklich spielerisch in den Tag integriert werden.
    In meinen Augen ist die Zahnpflege für Kinder so extrem wichtig.

    Liebe Grüße Theresa

  6. Ein wirklich hilfreicher Beitrag! Vor allem deine Liste mit Tipps und Tricks zur Vermittlung gefällt mir sehr.
    Mir fehlt aber ein wenig ein Punkt – Ich denke es ist immer sehr hilfreich Kindern spielerisch die tägliche Routine näherzubringen. Beispielsweise mit einem Zahnputzlied oder Zahnputzspielen. So wird das Zähneputzen direkt mit positiven Emotionen verbunden.
    Ansonsten triffst du das Thema wirklich sehr gut und zeigst einen rundum passenden Überblick 🙂 Ein wirklich toller Blog LG

  7. Hallo,
    super informativer Beitrag, ich kann mit allen deinen Punkten mitgehen! Man sollte den Kindern vor allem zeigen, dass Zähneputzen Spaß macht, damit sie sich daraus eine Gewohnheit machen.
    LG

  8. Toller Artikel, ich erinnere mich gerne an mich selbst. Ich selber war auch so ein Zahnbürstenverweigerer.

    Aber nach dem meine Mutter mir einen richtigen tollen Zahnarzt vorgestellt hat, seit dem habe ich angefangen 😉 Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, aber mit Humor und mit Aufklärung ist er bei mir durch gedrungen. Und bis heute mein Zahnarzt 😉

    lg
    Sebastian

  9. Ich danke Ihnen für den tollen Artikel. Ihre Idee mit dem Belohnungssystem ist wirklich gut. So kann man fast immer etwas erreichen.
    Mit besten Grüßen,
    Georg

  10. Selbst bei unseren Kinder mit 10 und 13 ist es manchmal schwierig diese zum Zähneputzen zu motivieren. Die hier geschrieben Tipps sind super und ich werde das mal ausprobieren. Weiß jemand ob der Zahnstand in die gelben Kinderuntersuchungshefte eingetragen wurde.

      • Hallo Patricia, Du hast recht. Der Zahnstand wird nicht eingetragen. Das finde ich schade, denn es ist immer mal wieder schön zu wissen wann die ersten Zähne gekommen sind und wann das Zahnwachstum abgeschlossen ist.

  11. Es ist keine leichte Aufgabe die Kleinen ständig fürs Zähneputzen zu motovieren. Daher vielen Dank für diese hilfreichen Tipps!

    Besonders der Ratschlag, dass Kinder sich die Zahnbürste selbst aussuchen dürfen, kann wahre Wunder wirken. Es kann auch hilfreich sein eine „Zahnputzuhr im kindlichen Design einzuführen. So kann der Zeitrahmen voll ausgeschöpft werden.

  12. Prima Artikel. Ich war als Kind im Winter ständig erkältet. Um schlafen zu können habe ich dann nach dem Zähneputzen zuckerhaltige Bonbons zu lutschen bekommen … im wahrsten Sinne des Wortes: au Backe!

  13. HI,

    danke für diesen Artikel! Bei uns gab es eine ganze Zeit lang immer Diskussionen und Tränen. Es war manchmal ein richtiger Kampf. Gott sei Dank haben wir diese Phase nun hinter uns.

    LG

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